Pünktlich zum Start der Gartenbahn-Saison hat PIKO Anfang Mai die erste Formneuheit des Jahres ausgliefert: Den 2-Bay-Hopper der Pennsylvania Railroad. Der Spur-G-Blog nutzte den Sonnenschein der letzten Tage um das neue Modell in der Praxis zu testen.
Offene Hopper Waggons werden in Nordamerika zum Transport von Kohle und anderen Schüttgütern eingesetzt. PIKO hat sich für einen der älteren 2-Bay-Hoppers entschieden. Diese haben zwei Entladeklappen unterhalb des Waggons. Durch öffnen dieser Ladeklappen kann die Kohle einfach aus dem Waggon raus rutschen. Im Modell lassen sich diese Türen nicht öffnen. Der Grundkörper des Wagens besteht aus einem Stück wetterfesten Kunststoff.
PIKO bringt den Wagen in der „Mainline Series“ heraus. Dabei handelt es sich um Formen, die PIKO zu Beginn seines Gartenbahn-Engagements vom amerikanischen Hersteller MDC/Roundhaus aufgekauft hat, der damals seine Spur-G-Aktivitäten einstellte. Viele amerikanische PIKO Waggons, insbesondere aus den Startpackungen, stammen aus der „Mainline Series“ (Einen Hintergrundbericht zu „Mainline“ ist in der kommende Woche geplant).
Der 2-Bay-Hopper wird in einer stabilen Verpackung geliefert und ist dort gut gesichert. An der Seite besitzt die Verpackung ein großes Sichtfenster, so dass der Kunde sich im Fachgeschäft einen Eindruck vom Waggon verschaffen kann. Der PIKO Wagen hat eine Breite von 10,2 cm und eine Länge von 32,2 cm. Dabei ist die Länge über den Wagenkasten gemessen, da der Waggon wie viele Vorbild-Hopper keine Puffer besitzt. Von der Schienenoberkante erreicht er eine Höhe von 11,3 cm. Das Volumen des Laderaums beträgt ca. 1,6 Liter. Das vorliegende Testmodell brachte 419 g auf die Waage. Es wird ohne Ladung geliefert. Während des Test hat der Spur-G-Blog den Hopper mit 500g echter Steinkohle gefüllt. Damit lässt sich der Wagen ungefähr zur Hälfte füllen.
Auf dem Teststück des Spur-G-Blogs mit dem Mindestradius R3 (1200mm) lief der leere Wagen ruhig und sicher auf seinen Plastikrädern. Auch einige Stellen mit nicht optimal verlegten Gleisen des Testparcours meisterte der Wagen mit und ohne Ladung ohne zu entgleisen. Beim Test auf der Innenanlage mit R1 Radius fällt das Fazit differenzierter aus. [Update] Im Test ließ sich der neue PIKO Wagen sowohl vom PIKO Taurus als auch von einer kleinen zweiachsigen Rangierlok problemlos durch den R1 ziehen. Während die kleine Diesellok den Hopper auch durch den R1 schieben kann, kam es beim Taurus zu reproduizerbaren Entgleisungen im R1. Nach weiteren Tests heute morgen vermutet der Spur-G-Blog, dass das Drehgestell des Taurus für die Entgleisungen verantwortlich ist. Im R1 wird das Taurus Drehgestell sehr weit nach außen gedreht. Der Spur-G-Blog vermutet, dass die Kupplungen von Lok und Wagen dadurch in einen so ungünstigen Winkel gebracht werden, dass ein Radsatz des leichteren Hoppers angehoben wird. Im Video wurde das Entgleisen der Kombination Taurus/Hopper dokumentiert. In den folgenden Tagen wird der Spur-G-Blog weitere Tests durchführen und davon berichten. Dann wird auch ein Video nachgereicht, dass zeigt, wie eine kleine zweiachsige Lokomotiven den Hopper problemlos durch den R1 schiebt. Bei langen Lokomotiven sollte auf den Mindestradius R3 (120cm) ausgewichen werden. [/Update]
Uneingeschränkt positiv kann über die Bedruckung des Modells berichtet werden. Der goldfarbene Druck und das PRR-Logo ist sauber auf beiden Seiten aufgedruckt. Wer jedoch beim Aufgleisen das Gleichgewicht verliert und seine Hand in den Schotter oder in die Erde drückt, muss beim Anfassen des Wagens aufpassen. Auf dem hellbraunen Kunststoff sind staubige Fingerabdrücke leicht zu sehen.
Die Suche nach einem konkreten Vorbild ist relativ schwer. In Nordamerika gibt es tausende Hoppers und die verschiedenen Bahn- und Bergwerksgesellschaften haben auch oft die Wagen an die eigenen Bedürfnisse angepasst. Auf seiner Seite zählt Matthew J. Brown alleine elf verschiedene 2-Bay-Hopper-Varianten der PRR auf, von denen zusammen fast 60.000 Wagen im Einsatz waren. Insofern kann lediglich gesagt werden, dass der Maßstab definitiv nicht 1:22,5 beträgt. Das Modell hat einen Maßstab zwischen 1:29 und 1:32.
Der Zielgruppe des Waggons wird der Maßstab ab relativ egal sein: Angesichts des UVP von 52,99 Euro platziert PIKO den Wagen als Einstiegsmodell für „Spielbahner“. Dort ist der Wagen nach Meinung des Spur-G-Blogs gut einsortiert. Der attraktive Preis bietet sich für alle an, die Spaß beim Fahren ihrer Züge haben wollen und bei denen nicht der Modelltreue im Vordergrund steht. Bei diesem Einstiegspreis kann der Gartenbahner schnell einen kleinen Kohlezug zusammen stellen, der auch noch die R1-Gleise abseits der Hauptstrecke oder im Wohnzimmer schafft. Da schließlich die wenigsten Güterzüge aus nur einem Hopper bestehen, wird die Bahngesellschaft des Spur-G-Blogs mit Sicherheit weitere PIKO Hopper nach ordern…
Bei der UVP von 52,99 Euro darf aber gefragt werden, ob es nicht möglich gewesen wäre den Wagen mit Metallrädern für 60 Euro auf den Markt zu bringen. Dies hätte beim Einsatz im Garten noch mehr Freude gemacht…
Der Waggon ist unter der Bestellnummer 38812 im Fachhandel oder im PIKO-Online-Shop erhältlich.