Die Deutsche Bundesbahn hatte in der Vergangenheit außergewöhnliche Lokomotiven im Einsatz. Heute möchte der Spur-G-Blog die Baureihe VT 11.5 vorstellen – im Volksmund unter dem Namen TEE bekannt.
Kurz nach dem zweiten Weltkrieg erkannten die europäischen Bahnen die Notwendigkeit der Kooperation im länderübergreifenden Bahnverkehr. Zwar waren die wichtigsten Hauptverkehrsstrecken in allen Ländern für eine komfortable Reise elektrifiziert, aber die unterschiedlichen Stromsysteme und nationalen Sicherheitsvorschriften erzwangen aufwendige Lokwechsel beim Grenzübergang.
1954 wurde die Trans-Europ-Express-Kommission (TEE) gegründte. Die Idee der TEE war einfach: Moderne Dieselzüge sollten einen durchgehenden Zugverkehr zwischen den beteiligten Ländern ermöglichen. Während die TEE maßgeblich an der Fahrplan Gestaltung der TEE-Linien beteiligt war, blieb die Verantwortung für die Entwicklung der Lokomotiven bei den einzelnen Ländern.
Die Deutsche Bundesbahn entwickelte 1957 die Baureihe VT 11.5 (später BR 601 genannt). Sie bestand aus zwei Triebwagen und mehreren Mittelwaggons. Ein normaler Zugverband war 130m lang und brachte ein Gesamtgewicht von 230 Tonnen auf die Schienen. Jeder Motor lieferte über 1.000 PS und hatte einen Tank von über 2.000 Liter zur Verfügung.
Anfang der 70er Jahre wurden die TEE-Verbindungen in die neuen Intercity-Linien der Bahn integriert und waren dort bis 1979 im regulären Einsatz. 1980 wurden einige TEE-Einheiten für den Touristiksonderverkehr umgerüstet. Ende der 1980er Jahre wurden die meisten Zugverbände nach Italien verkauft, nur einzelne Exemplare blieben in Deutschland. Angesicht neuer und umfangreicherer Sicherheitsbestimmungen war der Einsatz der Wagen im regulären Bahnverkehr nicht mehr möglich.
Das die TEE-Züge durch aus ihr Ziel einer komfortablen und schnellen Reise ermöglicht haben, zeigt eine kleine Geschichte. 1975 stellte die Schwesterbaureihe 602 mit 217 km/h einen deutschen Geschwindigkeitsrekord für Dieselfahrzeuge auf, der erst 25 Jahre später durch einen ICE TD (222 km/h) gebrochen werden sollte.
Die stromlinienförmige Front gab den TEE-Zügen ein markantes Gesicht, das noch heute bei vielen Modellbahnern beliebt ist. Wären die TEE-Züge etwas für Gartenbahner? Abgesehen von der Regelspurdiskussion passen die Züge mit einer Einsatzzeit von 1957 bis 1988 auf viele Gartenbahnanlagen. Die Auslegung als Diesellok würde geschickt die Oberleitung-Problematik vieler Gartenbahner umgehen. Ein Standardzug des TEE hätte allerdings eine Länge zwischen 4,50m und 5,80m – je nach gewähltem Maßstab (1:29 oder 1:22,5) – sofern man die Waggons und Triebwagen nicht kürzen würde.
Die thematische Einbindung in eine Anlage wäre jedoch sehr schwer. Lassen sich z.B. die Nahverkehrswagen der DB (Silberlinge) noch einfach mit Kleinstadtbahnhöfen kombinieren, fällt dies bei den „Expresszügen“ schon deutlich schwerer. Andererseits, waren die ICEs von LGB auch ein großer Erfolg. Als Modell gibt es die Baureihe VT 11.5 nur auf den kleinen Spurweiten. [Update]Heute wurde im Internet bekannt, dass PIKO die VT 11.5 im Jahr 2012 als Spur-G-Modell bringen will.[/Update]
Quellen: de.wikipedia.org