Bereits zu Beginn des Jahres war bekannt, dass der VT 11.5 das Jahreshighlight von PIKO wird. Voraussichtlich im Oktober wird der Kunde für 600 Euro den Set mit zwei Triebwagen und einem Mittelwagen kaufen können. Zusätzliche Mittelwagen werden 150 Euro kosten.
Bereits vor der Messe konnte der Spur-G-Blog ausführlich mit PIKO Geschäftsführer Dr. René F. Wilfer über das Gartenbahn-Sortiment sprechen. Wer das Interview verpasst hat, findet es hier im Spur-G-Blog.
Bei einer Länge von 200cm für den Grundset werden viele Gartenbahner ins Schwärmen geraten. Der Dieseltriebzug der 50er und 60er Jahre wird zeitlich auf viele Anlagen passen und auch der Mindestradius von nur 60cm ist kein Grund, der vom Kauf abhalten sollte. Bereits bekannt war, dass jeder Triebwagen mit einem Antrieb ausgestattet sein wird.
In Nürnberg war der TEE bereits als STL-Modell zu sehen, d.h. dieses Modell wurde bereits aus den fertigen CAD-Konstruktionsdaten erstellt. Im Gespräch mit PIKO Vertriebsleiter Jens Beyer konnte der Spur-G-Blog noch einige Details erfahren. Die Wagen des TEE werden nicht mit einer Standardkupplung ausgerüstet, sondern erhalten die gleiche Kurzkupplung, die PIKO bereits zur Verbindung der Mogul 2-6-0 mit dem Tender benutzt hat. Da bei der Mogul die Kupplung auch die Verbindung der elektrischen Leitungen sicher stellt, hat der Spur-G-Blog nachgefragt, ob diese Funktionalität auch beim TEE vorhanden sein wird. Damit könnte komfortabel die Innenbeleuchtung realisiert oder aber der Zug mit nur einem Dekoder ausgerüstet werden. Nach Auskunft von Herrn Beyer sind die Planungen für dieses Detail noch nicht abgeschlossen. In die Überlegungen wird noch einfließen, wie die Faltübergänge beim endgültigen Modell gestaltet werden.
Jeder Triebkopf wird mit einem Antrieb ausgestattet. Jedoch werden die Antriebe nicht synchronisiert. Entgleist also der vordere Triebkopf, schiebt der hintere munter nach. Allerdings weißt Herr Beyer zurecht daraufhin, dass das gleiche Problem letztendlich bei allen Modellen mit zwei Antrieben existiert (z.B. beim PIKO Taurus). Somit sollte dieses Problem in der Praxis nicht so häufig auftreten. PIKO wird auch keine Vorbereitungen treffen einen Triebkopf mit einem zweiten Antrieb auszurüsten um die Zugkraft zu erhöhen. Die PIKO Antriebe sind so leistungsstark, dass der TEE auch mit mehreren Mittelwagen „normale“ Steigungen erklimmen sollte.
Interessant wird die Frage sein, ob PIKO die nichtangetriebenen Achsen des Triebwagens mit Metallachsen ausrüsten wird. Während Herr Beyer dies beim TEE in Aussicht stellte, argumentierte er beim Tender der Mogul gegen die Metallachsen. (Der Spur-G-Blog hatte auf der Messe bedauert, dass der Tender der Mogul nur mit Plastikachsen ausgestattet ist. Aus Sicht von PIKO bringen Metallachsen beim Tender keinen Mehrwert.) Wer hoffte Informationen zum Ort des TEE Roll-Outs zu erhalten, wurde auf der Messe nicht fündig. Die Planungen dafür wird PIKO erst im Sommer in Angriff nehmen – schließlich muss dafür erst das Modell fertig sein.
In Nürnberg waren bereits Größenmodelle der neuen zweiachsigen Güter- und Personenwaggons zu sehen, die PIKO im Sommer verkaufen möchte. Die Preise der Waggons werden zwischen 60 Euro und 80 Euro liegen. Als Zielgruppe sieht PIKO Gartenbahner an, die Wagen für die BR 194 und BR 218 suchen. Mehrere Waggons ergeben mit den PIKO Lokomotiven ein imposantes Bild. Im Gespräch unterstreicht PIKO seinen Anspruch als Modellbahnhersteller – bewusst möchte PIKO auf ein „Spielwaren“-Angebot verzichten. Statt dessen hofft PIKO neben den Startsets auch mit günstigen Taurus-Modellen Neu- und Quereinsteiger für die Spur-G zu finden. Auch hier bieten die neuen Zweiachser die Möglichkeit seinen Fuhrpark mit attraktiven Model zu erweitern.
Die neue PIKO 0-6-0 mit Digitaldekoder wird PIKO bewusst für den amerikanischen Markt produzieren. Daher wird sie im Gegensatz zu den anderen Lokomotiven ab Werk mit einem Soundmodul ausgerüstet sein, dass sowohl analog als auch digital funktioniert. Die Gründung einer eigenen Vertriebsgesellschaft in den USA scheint sich für PIKO positiv auszuwirken. Gerade der Gleisverkauf und der Gebäude-Verkauf bei Gartenbahnen laufen für PIKO in den USA sehr gut.
Für den europäischen Markt möchte PIKO bei der bewährten modularen Auslieferung (analoge Lok plus digitales Aufrüstkit) bleiben. Auf die Nachfrage, warum PIKO relativ teure Dekoder verkauft (Dekoder plus Soundmodul kosten laut Katalog zusammen über 300 Euro) gab es keine klare Auskunft. Aus Sicht von PIKO läuft der Verkauf der Digitalkomponenten im Gartenbahnbereich zur vollsten Zufriedenheit von PIKO. Der Spur-G-Blog kann Kunden nur empfehlen sich vor dem Kauf eines Digitaldekoders mit Sound gut zu informieren. Mehrere namenhaften Digitalfirmen verkaufen Sounddekoder-Sets für 180 Euro, die mindestens genauso Leistungsfähig sind wie die PIKO Lösung. Eine gute Beratung beim Fachhändler kann also Geld sparen, dass in den Kauf von PIKO Waggons investiert werden kann…
Leider erst nach der Messe hat der Spur-G-Blog gesehen, dass PIKO in Katalog seine günstigen Metallradsätze (13 Euro / 2 Stück) als Auslaufmodell gekennzeichnet hat.
Der neuen G-Schnittstelle für Dekoder steht PIKO offen gegenüber. Grundsätzlich begrüßt PIKO die Entwicklung von Normen – profitieren doch Kunden und Hersteller davon. Inwieweit sich die neue Schnittstelle unter dem Namen „PluG“ tatsächlich etabliert, wird PIKO jedoch abwarten.