Das Warten für Besitzer einer Lenz-Zentrale hat ein Ende. Mit der Version 1.7.1 unterstützt die Software TouchCab für das iPhone oder den iPod Touch von Apple das XPressnet (Lenz Bus) vollständig. Somit wird das iPhone zu einem vollständigen Handregler in Kombination mit dem Lenz Interface 23151 und einem WLAN-Router (s. Spur-G-Blog-Artikel). Das Lenz Interface lässt sich an alle Zentralen anschließen, die den XPressnet unterstützen. Es bietet einen USB- und Netzwerkanschluss zu einem attraktiven Preis.
Die App TouchCab lässt sich mit der kostenlosen Version gut testen. Es lohnt sich jedoch auf alle Fälle die 6 Euro für die Pro-Version auszugeben. Erst mit der Vollversion lassen sich Weichen und Signale stellen. Außerdem sind in der freien Version neben dem Licht nur die Funktionstasten 1 bis 7 verfügbar. Besitzer die bereits eine Vorversion von TouchCab besitzen bekommen das Update kostenlos. Ein Vergleich über die Funktionen zwischen TouchCab und TouchCab Free gibt der Entwickler Jens Vesterdahl auf seiner Homepage.
Nach dem Einrichten des Lenz Interface und des Routers findet TouchCab die Zentrale in der Regel sofort. In der neuen Version wechselt man als erstes über das Lok-Symbol in das Lokomotiven-Menü. Drückt man einige Sekunden auf einen leeren Listeneintrag, kann eine neue Lok hinzugefügt werden. Neben einem Namen wird eigentlich nur die DCC-Adresse benötigt. Die Adresse wird wie in der Grundschule als „Tausender“, „Hunderter“, „Zehner“ und „Einer“ angegeben. Die im ersten Moment ungewohnte Eingabe geht aber Dank der Auswahlfenster sehr schnell. Nach dem Speichern kann die Lok sofort eingesetzt werden. Sind später Änderungen bei der Lok notwendig, muss im Lokomotiven-Menü nur der Eintrag gedrückt gehalten werden.
Das Steuern der Lokomotive funktioniert intuitiv. Neben der Richtungswahl wird über den großen Schieberegler die Geschwindigkeit eingestellt. In TouchCab lässt sich übrigens die Oberfläche für Rechts- bzw. Links-Händer spiegeln. In der Pro-Version können die Funktionstasten für jede Lok individuell mit Symbolen belegt werden, so dass das lästige Merken der Funktionszuordnungen entfällt.
Zum vollwertigen Handregler für XPressnet-Zentralen wird die Pro-Version aber erst durch die Möglichkeit Weichen und Signale anzusteuern. Dies klappt hervorragend, wie im Spur-G-Blog-Video zu sehen ist. Das Einrichten von Weichen und Signalen erfolgt im Prinzip wie bei Lokomotiven. TouchCab merkt sich dabei die Weichenstellung und zeigt diese im Display an. Besonders pfiffig ist, dass in den Einstellungen die Weichenstellung „gedreht“ werden kann. Zeigt das Symbol die Weichenstellung falsch an, muss nicht der Dekoder umprogrammiert werden, sondern ein Klick in den Einstellungen von TouchCab dreht das Symbol auf die richtige Richtung.
Wer bis jetzt einen kabelgebundenen Handregler hatte wird fürs Fahren sein iPhone nicht mehr weglegen wollen. Auch mit Kindern und Enkelkindern wird ein neuer Spielspaß möglich, wenn die „Kleinen“ als MP3-Player ihren iPod Touch nutzen.
Programmieren kann TouchCab bewusst nicht. Die App soll nur fahren können – und das macht sie toll.
Neben dem XPressnet- von Lenz kann TouchCab auch mit der ECoS-Zentrale von ESU und der Central Station von Märklin benutzt werden.