Aristocraft hat seinen Newsletter „Insider März-April 2012“ veröffentlicht. Besonders interessant ist ein Artikel über die Produktionskosten eines neuen Modells. Durch den Präsidentschaftswahlkampf in den USA und dem Erfolg von Apple wird in Amerikia diskutiert, ob die vielen in China produzierten Artikel sich nicht auch mit amerikanischen Jobs produzieren lassen. Wie heiß dieses Thema in den USA ist, zeigt dass der „Nischenhersteller“ Aristocraft offensiv Stellung nimmt.
Für uns Europäer ist aber die Rechnung von Aristocraft interessant: Die Produktion einer neuen Form verschlingt nach Angaben von Aristocraft ca. 200.000 $. Für den mehrfarbigen Druck (ggf. mehrere Bahngesellschaften) rechnen die Amerikaner mit Kosten in Höhe von 50.000 $. 20.000$ verschlingen die technisch notwendigen Zeichnungen, 10.000 $ die Verpackung und 5.500$ Die Lieferung des Containers bis zur Haustür von Aristocraft. Bei einer Auflage von 2.000 Stück kostet jetzt ein Modell fast 150$.
Aber natürlich kommen weitere Kosten hinzu: Die Angestellten die den Container ausladen müssen ebenso bezahlt werden, wie die zehn Aristocraft Mitarbeiter die das Lager am Laufen halten. Miete, Strom, Heizung und Steuern kommen hinzu. Ausgaben für Werbung, den Internetaufritt (Ok, der kann bei Aristocraft nicht viel kosten 😉 und die Teilnahme an den US-Ausstellungen müssen ebenso finanziert werden. Die Versandkosten von Aristocraft an die Händler werden durch den Endpreis natürlich auch vom Kunden getragen.
Der kleine Artikel im Aristocraft-Newsletter gibt einen interessanten Eindruck warum Gartenbahnen nicht verschenkt werden können. Vielleicht relativiert dies aber auch den ein oder anderen Forenbeitrag, wo über die „falschen oder unzureichenden“ Modelle der Großserienhersteller geschimpft wird: Findet man bei obigen Rechenbeispiele nur 100 Gartenbahner, die bereit sind das teurere „100%-Modell“ zu bezahlen, kostet ein Modell mehr als 2.850$ …
Aristocraft begründet übrigens mit diesem Beispiel, warum es in den Spur 0 Markt einsteigt. Lassen sich Fixkosten wie Container, Lager oder Personal auf mehrere Produkte und damit mehr Käufer verteilen, so profitieren die Kunden von einem attraktiveren Preis …
Ansonsten ist der Newsletter ein kleiner Katalog. Auf mehr als 30 der 41 Seiten wird das Aristocraft Programm teilweise im Bild sowie als Preisliste vorgestellt.