Zu Ostern veröffentlicht der Spur-G-Blog eine fünfteilige Serie zu Oberleitungen für Gartenbahnen der Spur G. Ab Karfreitag werden in alphabetischer Reihenfolge die Systeme von AZB, HObbex, LGB und Hubert Madlener vorgestellt. Osterdienstag folgt zum Abschluss der Serie im Fazit ein Vergleich der vier vorgestellten Systeme.
Brauche ich überhaupt eine Oberleitung?
Diese Entscheidung muss jeder Gartenbahner für sich selbst treffen. Es gibt viele Modellbahner, die eine E-Lok nicht auf einem Gleis ohne Oberleitung fahren lassen. Genauso viele Gartenbahner freuen sich an dem Modell einer schönen E-Lok, auch wenn die Oberleitung fehlt. Letztendlich ist es Ihre Anlage und sie sollten das machen, was Ihnen Spaß macht. Bei Gastfahrern sollte man großzügiger sein – oder direkt zum Diesel- oder Dampffahrtag einladen, so dass man als Gastgeber nicht in Verlegenheit kommt, wenn ein Gast seine E-Lok ohne Oberleitung aufgleisen will…
Auf einer Innenanlage spricht außer dem Preis nichts gegen eine Oberleitung. Neben dem Gleis muss natürlich für jeden Meter noch Geld in die Oberleitung investiert werden. Im Garten ist es schon kniffliger. Die in der neuen Artikelserie vorgestellten Systeme können alle im Garten eingesetzt werden – über die Einschränkungen informieren die Artikel ausführlich. Die Oberleitung erhöht aber den Pflegeaufwand deutlich: Zum einen können Tiere wie Katzen die Oberleitung beschädigen. Zum anderen ist der Bahnchef selbst eine Gefahr – sei es mit dem Rechen oder den Füßen. Eine falsche Bewegung lässt den Bautrupp anrücken. Aber da wird der Gartenbahner wieder zum „einzig waren“ Modellbahner. Nur der Gartenbahner muss wie das Vorbild nach einem Sturm die Oberleitung prüfen…
Im analogen Zeitalter wurden Oberleitungssysteme gerne zur „Mehrzugsteuerung“ eingesetzt. Diese Bedeutung haben Oberleitungssysteme auf digitalen Anlagen verloren. Wenn es nur um die Steuerung mehrerer Züge geht, sollte man statt in eine Oberleitung lieber in ein Digitalsystem investieren. Selbstverständlich lassen sich auch im Digitalsystem die meisten Oberleitungen mit Strom speisen. Jedoch raten alle wichtigen Digitalexperten davon ab. Es besteht die Gefahr, dass ein Aufgleisen der Lok in die falsche Richtung zur Zerstörung des Digitaldekoders führen kann. Natürlich haben findige Bastler auch dafür Lösungen parat. Jedoch geht der Spur-G-Blog davon aus, dass die meisten Gartenbahner sich die Option offen lassen ihre Lok auch bei Freunden oder im Club fahren zu lassen und daher auf exotische Lösungen verzichten wollen. Bei Interesse greift der Spur-G-Blog dieses Thema aber später nochmal auf.
Beim Spur-G-Blog-Test stellte sich jedoch heraus, dass nicht nur das Oberleitungssystem eine wichtige Rolle für den Einsatz von E-Loks spielt. Ob sich ein solches System lohnt hängt auch von der Qualität der Pantographen ab! Während z.B. der Pantograph von PIKOs Krokodil der BR 194 in allen Testphasen sicher und zuverlässig gegen die Oberleitung drückte, war der Einsatz des „Spielzeug-Pantographen“ des PIKO-Taurus eine Katastrophe. Nach wenigen Metern verlor der Pantograph unseres Testmodells regelmäßig den Kontakt zum Fahrdraht. Wer ein solches Modell trotzdem realitätsnah einsetzen möchte, muss einen neuen Pantographen kaufen.
Bei den Recherchen im Vorfeld dieser Serie hat der Spur-G-Blog die wichtigsten Oberleitungssysteme für Gartenbahner zusammen gestellt. Auf selbst konstruierte Systeme geht die Serie nicht ein. Falls Ihrer Meinung nach ein System fehlt, würde ich mich über eine Nachricht per E-Mail freuen.