Märklin, der Mutterkonzern von LGB, hat seine erfolgreiche Bilanz 2011 veröffentlicht. Der gesamte Konzern konnte über 12 Millionen Euro Gewinn machen, was einer Steigerung von 12,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Gartenbahner dürfen sich freuen, dass im Gegensatz zur Marke „Trix“ die Marke „LGB“ geholfen hat den Gewinn zu steigern. Vielleicht erhöht dies die Motivation von Märklin sein Engagement bei LGB zu stärken. Auch die Mitarbeiter von Märklin und LGB, die in den letzten Jahren durch die Insolvenz viel zittern mussten, werden mit Leistungsprämien am Erfolg beteilig.
Nach eigenen Angaben verfolgt Märklin das strategische Ziel drei eigenständige Marken Märklin, LGB und Trix zu forcieren. Wörtlich heißt es: „Freunde von […] LGB, die sich in den zurückliegenden Jahren manchmal etwas vernachlässigt gefühlt haben mögen, haben allen Grund, sich über die neuen Zielsetzungen zu freuen.“ Seit Anfang März 2012 wurde mit Holger Brinkschulte ein neuer Manager zur Koordination des LGB-Marketing (Neukundengeschäft) und den LGB-Service eingestellt.
Hier die gesamte Pressemitteilung von Märklin im Wortlaut:
Märklin fährt weiter in der Erfolgsspur
Das innovative Programm „Zurück in die Kinderzimmer“ und die solide Basisarbeit im Kundenbereich lassen im Jahr 1 nach Beendigung der Insolvenz Umsatz und Gewinn des Modelleisenbahnherstellers weiter steigen
GÖPPINGEN – Bei der Vorstellung der Bilanz für das Geschäftsjahr 2011 weisen die Geschäftsführer Stefan Löbich und Wolfrad Bächle darauf hin, dass Märklin im vergangenen Jahr dem seit 2009 eingeschlagenen Erfolgsweg weiter treu geblieben ist. Der Weltmarktführer für Modelleisenbahnen aus Göppingen steigerte den konsolidierten Umsatz auf 108,77 Millionen Euro (plus 1,64 Prozent) und verbuchte einen Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) von 12,36 Millionen Euro (plus 12,6 Prozent). Steigerungen bei Absatz und Umsatz wurden vor allem mit den Marken „Märklin“ und „LGB“-Gartenbahn erreicht, die Marke „TRIX“ verzeichnete gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang. Auch die Zahl der Beschäftigten legte wieder zu: Zum 31. Dezember 2011 gehörten 980 Mitarbeiter (Vorjahr: 939) der Firmengruppe Märklin an, davon 464 im Stammwerk in Göppingen.
Die Muttergesellschaft Gebr. Märklin & Cie. GmbH steuerte im Berichtsjahr mit 105,63 Millionen Euro den Löwenanteil zum Konzernumsatz bei (Vorjahr 105,73 Mio. Euro). Das damit in Göppingen erwirtschaftete EBIT erreichte 10,27 Millionen Euro, ein Plus von 2,2 Prozent gegenüber 2010.
„In intensiver Zusammenarbeit mit unseren Handelspartnern konnten wir die strategische Aufgabenstellung ,Zurück in die Kinderzimmer’ mit großem Erfolg umsetzen und bereits im Jahr der Markteinführung die batteriebetriebenen Kindermodelle so gut am Markt platzieren, dass das ,my world’-Segment einen Anteil von 5 Millionen Euro zum Gesamtumsatz beigesteuert hat“, erklärt Stefan Löbich.
„Entscheidend für unseren Erfolg waren neben der Treue der Märklin-Kunden vor allem der engagierte Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an allen Standorten. Sie haben mit hohem Engagement und großem Fleiß ihre Aufgaben erfüllt“, ergänzt Wolfrad Bächle. Die beiden Geschäftsführer weisen darauf hin, dass „auf Grund des guten Jahresergebnisses schon im ersten Jahr nach Beendigung der Insolvenz Leistungsprämien an die Mitarbeiter am Stammsitz in Göppingen und bei der Märklin Hungaria Kft. In Györ ausgezahlt werden konnten“. Während der Insolvenz hatten die Belegschaften erhebliche finanzielle Einbußen akzeptiert und dadurch mit dazu beigetragen, dass das Unternehmen sehr schnell wieder in eine stabile wirtschaftliche Lage gebracht werden konnte. „Leistung muss sich auszahlen, und deshalb ist es uns wichtig, unsere Mitarbeiter angemessen am Geschäftserfolg zu beteiligen“, betonen die beiden Geschäftsführer. Märklin zeigt sich weiterhin als zuverlässiger und loyaler Arbeitgeber. Das Geschäftsführer-Team unterstreicht in diesem Zusammenhang, dass Kontinuität und Qualität sowie die Bindung der Belegschaft an das Unternehmen wichtige zentrale Anliegen waren und sind.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind die innerbetrieblichen Weichen konsequent auf Erfolg gestellt worden; die erzielten Resultate können sich sehen lassen: Alle betriebswirtschaftlichen Kennzahlen des operativen Geschäfts sind deutlich positiv. „Märklin hat sich im operativen Geschäft des Berichtsjahres vollständig aus dem eigenen Cash-Flow finanziert und steht damit wirtschaftlich auf sehr gesunden Füßen“, sagen Stefan Löbich und Wolfrad Bächle nicht ohne Stolz. Die in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditschulden sind Altlasten aus der Zeit vor der Insolvenz im Februar 2009. Im Rahmen des mit den Gläubigern vereinbarten Insolvenzplanes hat sich Märklin verpflichtet, diese Alt-Verbindlichkeiten zu verzinsen und in festgelegten Jahresraten zu tilgen.
Zur Untermauerung ihrer Aussage weisen die Geschäftsführer darauf hin, dass die Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr von 87 Mio. Euro auf 84 Mio. Euro verringert werden konnte; die Eigenkapitalquote kletterte zum 31.12.2011 unter Berücksichtigung der liquiden Mittel auf sehr gesunde 48 Prozent. Ein konsequentes Bestände-Management führte zu einer erneuten Reduzierung der Vorräte um 20 Prozent und damit auch der gebundenen Finanzmittel. Dadurch konnte ein kräftiges Plus an Liquidität erreicht werden. So war es möglich, auch die umfangreichen Investitionen vollständig aus eigenem Cash-Flow zu finanzieren. Insgesamt wurden im Berichtsjahr mehr als 6 Mio. Euro in neue Technologien, Maschinen und Anlagen investiert. Dazu gehörte auch ein Erweiterungsbau im Werk Ungarn, wodurch 50 neue Dauer-Arbeitsplätze geschaffen wurden. Diese zusätzlichen Mitarbeiter waren erforderlich, um das aus China rückverlagerte Fertigungsvolumen verarbeiten zu können. Wolfrad Bächle weist darauf hin, dass diese Mammutaufgabe mit Bravour bewältigt werden konnte, ohne dass es zu größeren Verzögerungen gekommen ist. Er betont weiter, dass die Investitionssumme in der Firmengruppe im laufenden Jahr gegenüber 2011 um mehr als 50 Prozent auf rund 10 Mio. Euro steigen wird.
Ein besonderer Schwerpunkt des Jahres 2012 ist die weitere Stärkung der Vertriebsorganisation. Dadurch sollen im Inland ebenso wie im Ausland neue Absatzwege und –märkte erschlossen werden. „In 2012 wollen wir sowohl unsere Marktposition als auch unsere technologische Führung weiter stärken und ausbauen. Die Eisenbahn ist weltweit ein unverzichtbares Transportmittel, dessen Bedeutung weiter zunehmen wird. Wir als führender Hersteller von Modelleisenbahnen sehen unter anderem aus diesem Grund ein enormes Wachstums-Potenzial in unserem Markt, dessen Gesamtvolumen sich weltweit derzeit auf mehr als 600 Millionen Euro beläuft“, konstatieren die Märklin-Geschäftsführer.
Um den Erfordernissen dieser Märkte gerecht zu werden, verfolgt das Unternehmen seit Beginn dieses Jahres konsequente Strategien für drei eigenständige Marken: Märklin, TRIX und LGB. Die vielen Freunde von TRIX und LGB, die sich in den zurückliegenden Jahren manchmal etwas vernachlässigt gefühlt haben mögen, haben allen Grund, sich über die neuen Zielsetzungen zu freuen. Im HO-Segment steht die Marke „Märklin“ nach wie vor für Produkte, die mit Wechselstrom betrieben werden, ebenso wie die Marke „TRIX“ für den HO-Gleichstrombetrieb steht. „TRIX“ hat wie die „LGB-Gartenbahn“, die „Spur Z“, „Minitrix“ und die „Spur 1“ laut Löbich „erhebliche Wachstumspotenziale“ auf allen Märkten. Durch grundlegend geänderte Organisationsstrukturen wird künftig sichergestellt, dass die einzelnen Marken in ihrem spezifischen Profil geschärft werden. So können sie den individuellen Wünschen der jeweiligen Kunden in optimaler Art und Weise angepasst werden und damit zu weiterem Wachstum beitragen.
Die in 2011 mit den Spielzeugmodellen der Serie „my world“ begonnene Fahrt in die Kinderzimmer wird konsequent fortgesetzt und ausgebaut. Die Planungen sehen vor, dass die „my world“-Umsätze im laufenden Jahr gegenüber 2011 um 50 Prozent gesteigert werden.
„Wir werden aber unsere treuen Modelleisenbahnfreunde ebenso wenig vernachlässigen wie die passionierten Sammler unserer Produkte und bieten deshalb wiederum ein umfangreiches Neuheiten-Sortiment für alle Bereiche an“, versprechen die beiden Geschäftsführer. Mit einer Vielzahl von Weiter- und Neuentwicklungen, wie zum Beispiel neuen Decodern, gibt Märklin seinen Kunden und Freunden die Möglichkeit in die Hand, ihre Fahrzeuge und Anlagen in den technischen „Features“ in perfekter Art und Weise auf ihre ganz persönlichen Wünsche auszurichten.
Von der im September 2011 ins Leben gerufenen Märklin Engineering GmbH werden zusätzliche Innovationsschübe erwartet, die dazu beitragen werden, die technologische Führung von Märklin in allen Bereichen der Modelleisenbahntechnik weiter auszubauen. Die Aktivitäten dieses Tochterunternehmens werden von einem wissenschaftlichen Fachrat begleitet, in welchem namhafte Professoren befreundeter Hochschulinstitute vertreten sind.
Märklin will im Übrigen künftig nicht nur ein traditionsreicher Hersteller von Modelleisenbahnen sein, sondern will sich darüber hinaus mehr und mehr zum „Allround“-Service- und Dienstleister für Händler und Endkunden entwickeln.
Die im vergangenen Jahr vollzogene Neuausrichtung, die konzertierte und verstärkte Marktbearbeitung, neue und interessante Produkte sowie die intensiven Bemühungen um neue Kunden zeigen deutlich positive Wirkungen. Die Geschäftsführer gehen deshalb davon aus, dass auch 2012 für Märklin ein Jahr des Erfolgs und des Wachstums werden wird. Der für das erste Halbjahr 2012 prognostizierte Auftragseingang rechtfertigt diese Annahme.
Quelle: Märklin Pressemitteilung