Leider stand dem Spur-G-Blog erst sehr spät ein Testexemplar des TEE zur Verfügung, so dass ich mir in den letzten vier Wochen Zeit für einen ausführlichen Test gelassen habe. In der Zwischenzeit hat auch die Printpresse den TEE unter die Lupe genommen. An dieser Stelle sei an die Artikel in der „volldampf“ und im „Gartenbahn profi“ erinnert. Wie auch die Kollegen von der Fachpresse kann der Spur-G-Blog PIKO bescheinigen, ein hervorragendes Produkt auf die Beine gestellt zu haben: Der TEE überzeugt durch eine gute Verarbeitung und eine exzellente Beschriftung.
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Jeder Triebkopf des TEEs wurde von PIKO mit einem Getriebe ausgestattet. Das jeweils zweite Drehgestell wurde mit Metallachsen ausgerüstet. Über Schleifer wird von den Metallachsen zusätzlich Strom aufgenommen. Diese Konstruktion sorgt für eine zuverlässige Stromabnahme. Vergleicht man aber den Preis der PIKO Metallachsen (10 Euro/Stück) mit den kugelgelagerten Achsen des Kleinserienherstellers Magnus (12 Euro / Stück mit Stromabnahme), hätte sich der technisch anspruchsvolle Gartenbahner eine andere Lösung von PIKO gewünscht. Der Mittelwagen ist nur mit Kunststoffachsen ausgerüstet, aber hier punktet PIKO mit einem anderen Highlight:
Die elektrisch leitende Kupplung ist eine tolle Idee der PIKO Ingenieure. So sind nicht nur die Triebköpfe elektrisch verbunden, sondern auch die Mittelwagen werden mit Strom versorgt. Aber nicht nur die vorbereitete Elektrik sorgt für eine einfache Aufrüstung einer Innenbeleuchtung. Ohne Werkzeug lassen sich alle Stellen einfach erreichen, die für normale Umbauten notwendig sind. Am Triebkopf sind sowohl die „Motorhaube“ als auch ein Teil des Dachs mit Kunststoffnasen gesichert, so dass sie sich problemlos per Hand entfernen lassen. Der Einbau eines Digitaldecoders oder eines Lautsprechers ist so in wenigen Minuten vollzogen. Am Mittelwagen lassen sich links und rechts die Enden der Waggons abziehen. Anschließend lässt sich das Dach zur Seite schieben um die Innenbeleuchtung zu montieren. Am bequemsten geht dies mit dem PIKO Beleuchtungsset 36134. Wer Beleuchtungen von Drittanbietern nutzen möchte, muss darauf achten, dass die Leuchten an den richtige Stellen liegen. PIKO hat den Wagenkasten oben geschlossen und für die Leuchten Löcher gelassen. Im Video ist dies gut zusehen. Beim Entkuppeln der Spezialkupplung ist im Laufe des Test öfters der Kupplungsbügel abgerutscht. Allerdings ließ sich der Bügel einfach wieder auf die Kupplung aufschieben und während der Fahrt kuppelte die Konstruktion die Waggons sicher.
Für die Testfahrt hat der Spur-G-Blog den VT 11.5 mit einem Digitaldecoder ausgerüstet. Mit Hilfe der von PIKO mitgelieferten Bedienungsanleitung waren die Leitungen der Hauptplatine schnell dem Decoder zu geordnet. Allerdings sind die Skizzen in der Anleitung sehr klein. Dank des guten Verdrahtungskonzept von PIKO ist auch der Einbau eines Sounddecoders mit den dazugehörigen Lautsprechern kein Problem. Beim Kauf eines Soundmoduls sollte man darauf achten, dass zwei Lautsprecher im Set sind um beide Triebköpfe auszurüsten. Der Anleitung hat PIKO einen Informationszettel beigelegt. Auf Anlagen mit starken Gefällen neigt der TEE konstruktionsbedingt sich aufzuschaukeln. PIKO rät dem Modell-Lokführer das gleiche wie bei der großen Bahn: An gefährlichen Stellen ist das Tempo zu drosseln.
Analog Fahrer sollten darauf achten, dass der TEE die 1A Fahrregler der Startsets an deren Leistungsgrenze bringt. Der H0-Trafo im Test des Spur-G-Blogs war mit dem VT 11.5 überfordert. Zu empfehlen ist der Einsatz des PIKO Fahrregler 35002 und das PIKO Netzteil 35000. Diese Kombination liefert bis zu 5A.
Quelle: Spur-G-Blog [b]
Ein wesentlicher Punkt im Rahmen des Tests war die R1-Tauglichkeit des TEE. Langer Zug = großer Radius. Dieser Gartenbahn-Grundsatz bleibt natürlich weiterhin bestehen. PIKO hat jedoch darauf geachtet, dass der VT 11.5 weiterhin den R1 schafft. Im Video ist der Ausschnitt vom PIKO-Stand auf der IMA in Köln zu sehen, der zeigt, dass PIKO den R1 gut gelöst hat. Natürlich erfordert dies Kompromisse beim Abstand und dem Ausschwenken der Waggons. Der Test zeigt, dass der R1 eine extreme Herausforderung für das PIKO-Modell ist. Aus Sicht des Spur-G-Blogs hat aber die Perspektive des Betrachters einen entscheidenden Einfluss auf die optische Wirkung. Aus der Vogelperspektive (z.B. im Garten auf Bodenniveau) stehen die Waggons extrem weit über. Fährt der VT 11.5 auf einer Modulhöhe von 1 m, so geht im R1 die Perspektive aus dem inneren des Kreises noch, aber von außen ist eine sehr große Lücke zu beobachten. Im Video hat der Spur-G-Blog einen Übergang des VT 11.5 mit einem schwarzen Fotokarton optisch aufgebessert. Im Film ist der gefaltete Papierstreifen mit Tesafilm angeklebt, eine magnetische Lösung wäre aber auch denkbar. In einigen der oben genannten Situationen kann der alte Trick eine optische Verbesserung erzielen. Besser ist es jedoch, den TEE auf dem Radius 90cm oder 120cm fahren zu lassen.
Mit einer Länge von über 2m ist die dreiteilige Grundausstattung des Sets schon relativ lang. Noch schöner sieht der TEE aus, wenn er um den Abteiwagen und den Speisewagen zu einem 5 teiligen Zug ergänzt wird. Damit wird der Zug aber bereits fast 3,40m lang. Dies funktioniert folglich nur auf Anlagen, die dem Zug einen entsprechenden Auslauf geben.
Fazit: Mit dem VT 11.5 ist PIKO ein sehr schöner Zug gelungen. Dank der pfiffigen Ideen von PIKO lässt sich der Zug leicht mit einer Innenbeleuchtung oder einem Decoder aufrüsten. Der Zug schafft locker den R1, seine beste optische Wirkung entfaltet er aber erst bei großen Radien. Wer ernsthaft überlegt diesen Regelspur-Zug auf seiner Anlage einzusetzen, der sollte schnell mit seinem Gartenbahn-Händler reden. In den vergangen Jahren hat PIKO sein Jahres-Highlight zum 01. Januar des Folgejahres deutlich im Preis angehoben. Im PIKO-Online-Shop wird der VT 11.5 zur Zeit mit einem Preis von 620 Euro gelistet – ist aber bei PIKO vergriffen. Viele Gartenbahn-Fachhändler verfügen aber noch über Exemplare vom TEE – und bieten häufig einen attraktiven Preis für dieses Modell an.