Gartenbahnen aus Papier und Magneten

Hätten Sie gedacht, dass sich so realistische Wagen aus Papier erstellen lassen? Udo Piller erklärt wie es geht - Quelle: Udo Piller [b]

Hätten Sie gedacht, dass sich so realistische Wagen aus Papier erstellen lassen? Udo Piller erklärt wie es geht – Quelle: Udo Piller [b]

Fast jeder Gartenbahner kennt die Situation: Dieser eine Wagen fehlt noch in der Sammlung! Leider hat kein Großserienhersteller den Wagen im Programm oder Kleinsereienhersteller verlangen für das Exemplar stattliche Summen. Dann ist oft der Eigenbau angesagt und es wird zu Holz, Kunststoff oder Metall gegriffen. Allerdings benötigt man für diese Werkstoffe das passende Werkzeug und ein größerer Maschienenpark ist notwendig, sobald es anspruchsvoller wird.

Udo Piller aus Aachen ist seit über 25 Jahren als Gartenbahner aktiv und hat das Problem auf eine ganz andere Art und Weise gelöst: Er baut seine Modelle aus hochwertigen Zeichenkarton (200 bis 250 g/m²), der mehrlagig versteift wird. Dabei werden mindestens zwei Lagen wie Sperrholz verklebt. Die Zellulose im Papier wird durch den Holzleim angelöst und das Papier untrennbar verbunden. Die Verklebung läßt sich nicht aufreißen. Dadurch erreicht Udo Piller die benötigte Festigkeit. Soll zum Beispiel eine Türe oder Wand aus 1 mm dick sein, so müssen vier Papierlagen verklebt werden. Die Materialkosten für einen Wagen liegen bei 20 Euro bis 40 Euro – da mit kommt eine herkömmliche Konstruktion normalerweise nicht aus.

Sollen die Modelle nicht nur Innen sondern auch im Garten verwendet werden, sollte man zum Verkleben wasserfesten Holzleim verwenden. Anschließend sollten die Fahrzeuge mindestens dreimal außen und innen mit Lack auf Kunstharzbasis gestrichen werden. Dadurch sind alle Papierkanten und Ungenauigkeiten beim Kleben versiegelt. Die Fahrzeuge können bei jedem Wetter fahren, auch bei Schnee und Regen. Nur vor dauernder Feuchtigkeit muss der Gartenbahner seine Papiermodelle schützen. Daher sollten sie immer in trockenen Räumen nächtigen und überwintern.

Alles zum Bau befindet sich im Buch von Udo Piller - eine kostenlose Leseprobe ist auf seiner Homepage verfügbar - Quelle: Udo PIller [b]

Alles zum Bau befindet sich im Buch von Udo Piller – eine kostenlose Leseprobe ist auf seiner Homepage verfügbar – Quelle: Udo PIller [b]

Ein besonderer Clou bei den Modellen von Udo Piller ist der Einsatz von Magneten, die vielfältig verbaut werden und den Spielspaß erhöhen. Zum einen sind es die abnehmbaren „Magnetdächer“, die es erlauben, einfach Passagiere und Ladegüter im Wageninnern auszutauschen. Figuren haften mit Hilfe von Magneten sicher auf ihrer Standfläche und lassen sich jederzeit versetzen. Zuglaufschilder werden im Handumdrehen an die Zugrichtung angepasst, Dank der magnetischen Haftkraft. Einige Modelle hat Udo Piller sogar mit Fensterscheiben aus Echtglas ausgerüstet, die sich durch die Magneten auch öffnen lassen.

Als echter Modellbahner möchte Udo Piller natürlich seine Erfahrungen mit anderen Gartenbahnern teilen. So hat er im aktuellen Magazin 2/2013 der GartenBahn ausführlich seinen Einsatz von Magneten beschrieben (S. 50 – 54) und mit Bildern dokumentiert. Für 5,90 Euro ist die Ausgabe zur Zeit noch im gut sortierten Zeitschriftenhandel erhältlich.

Wer sich ausführlich über den Bau kompletter Wagen interessiert und sich bis ins Detail informieren möchte, dem sei das Buch „Wagen und Loks für Gartenbahnen aus Papier“ von Udo Piller empfohlen. Es ist als kostenloser Download (PDF-Datei) verfügbar. Für 29 Euro gibt es das Buch aber auch als Printversion beim Lulu-Verlag (zzg. Versandkosten). Wer sich ernsthaft mit dem Wagenbau aus Papier beschäftigen oder die Arbeit von Udo Piller unterstützen möchte, dem sei der Kauf des Buches empfohlen.

Link-Tipp: www.spur-g-aus-papier.de

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