Als die PennCentral 1970 Konkurs anmeldete, musste die US-Regierung handeln. Der damals größte Bankrott der Geschichte und des sechst größten Unternehmen konnte man sich nicht selbst überlassen. Nicht nur zahlreiche Arbeitsplätze bei PennCentral sondern auch bei den Kunden waren betroffen. Bereits 1971 wurde der Personenverkehr von der neuen Amtrak übernommen. Das Geschäft mit dem Gütervehrkehr war deutlich komplizierter. Es dauerte fast sechs Jahre, bis die Bereiche heraus gefiltert wurden, denen man eine Überlebenschance zu traute.
Diese Bereiche wurden 1976 in Conrail (Consolidated Rail Corporation) ausgegliedert. Die lange Vorbereitungszeit machte sich im Rückblick bezahlt. Die notwendigen Strukturreformen wurden angegangen und bereits Anfang der 1980er-Jahre machte die Conrail wieder Profit. Dies wurde aber auch dadurch begünstigt, dass die Befugnisse der Regulierungsbehörde deutlich eingeschränkt wurde. So konnten alle Bahngesellschaften wieder ihre Preise ohne Genehmigung der Behörde anpassen. Dies ermöglichte Conrail wieder zur größten „Class 1 Railroad“ an der Ostküste zu werden und dabei Profit einzufahren. Dies machte die Bahn wieder für private Anleger interessant, so dass sich der Staat bereits 1987 mit einem Börsengang wieder aus der Conrail zurückziehen konnte.
Der Erfolg von Conrail wurde so groß, dass andere Bahngesellschaften ein Auge auf das Unternehmen warfen. Zwischen der CSX Transportation und der Norfolk Southern Railway entstand ein Übernahmekrieg um Conrail. 1997 siegte die Vernunft und die beiden Unternehmen entschlossen sich Conrail zu teilen. 1999 wurde Conrail von CSX und der NS übernommen. Dabei wurde die PennCentral-Fusion von 1968 quasi rückgängig gemacht. Die CSX bekam die ehemalige New York Central und die NS die Pennsylvania Railroad.
Somit verschwand die Conrail fast wieder. Bei der Norfolk Southern fahren heute jedoch noch einzelne Conrail-Lokomotiven, die nicht umlackierte wurden. Außerdem pflegt die NS ihr Erbe und hat zum Beispiel über 20 ihrer Dash 9 Lokomotiven im „Heritage“-Design, d.h. in den Farben ihrer Vorgängerbahngesellschaften lackiert. Aristocraft wird diese Lokomotiven als Farbvarianten seines Dash 9 Modells auf den Markt bringen.