Seit Ende letzten Jahres liefert ZIMO mit dem MX696 bereits das Nachfolgemodell des populären MX690 aus. Mit einer Größe von 5,5cm x 2,9cm x 1,8cm und der beibehaltenen PIN-Kompatibilität eignet sich der MX696 ideal als Ersatzdecoder für die alte Serie. Seit diesem Sommer liefert ZIMO aber auch sechs verschiedene Adapterplatinen aus, die in Kombination mit dem MX696 jeder alten Lok eine komfortable Plug&Play-Lösung bietet, wie das Video zeigt.
Quelle: Spur-G-Blog
Besonders interessant macht den MX696 natürlich auch, dass er sich hervorragend für alle Dampflokomotiven eignet. Decoder und Adapterplatine lassen sich in jeden Kessel mit mindestens 33mm Durchmesser unterbringen.
Wenn man den MX696 auspackt, erhält man neben dem Decoder noch ein Flachbandkabel und zwei passende Stecker. Damit lässt sich der Decoder auch ohne Adapterplatine direkt anschließen. Ein Handbuch liefert ZIMO nicht mir. Dieses lässt sich jedoch kostenlos von der ZIMO Homepage runter laden.
Besser als das mitgelieferte Flachbandkabel sind jedoch die neuen Adapterplatinen für den MX696. Im Frühjahr musste ich bei einer US-Lok, die ich aufwändig mit LEDs ausgerüstet hatte, den Decoder aktualisieren. Alle Kabel abzumachen und anschließend wieder zu verbinden war sehr nervig. Mit einer Adapterplatine fällt dies natürlich weg. Einfach den Decoder abziehen und wieder aufstecken – so wie es im Video gezeigt wird. Dies wird in Zukunft vermutlich für noch mehr Gartenbahner interessant, da für die neuen Sound-Updates via Highspeed-Verbindung meistens der Decoder aus der Lok entfernt werden muss. Beim Einstecken merkt man sofort, dass ZIMO auch an kleine Details gedacht hat. Die Kondensatoren auf der Decoderplatine sind so angeordnet, dass man den Decoder nicht falsch herum auf die Adapterplatine stecken kann.
Dank des Modulsystems von ZIMO gibt es mehrere Varianten der Adapterplatinen:
ohne Niederspannung | mit Niederspannung | |
mit Lötpads | LOKPL96BS | LOKPL96BV |
mit Steckleisten | LOKPL96LS | LOKPL96LV |
mit Schraubklemen | LOKPL96KS | LOKPL96KV |
Die Niederspannung ist wichtig, wenn man z.B. Servos ansteuern möchte. Die V-Platinen besitzen daher alle auch fertige Servo-Stecker inklusive der benötigten 5V-Spannung. Beim Anschluss der Adapterplatinen muss der Gartenbahner aber aufpassen. Im alten Handbuch ist die Anschlussskizze falsch abgedruckt. Die auf der Adapterplatine aufgedruckte Beschriftung bzw. die Skizze auf der ZIMO-Homepage stimmt.
Natürlich können die Adapterplatinen nur die Funktionen weiterreichen, die der Decoder kann. Der MX696 wird wie der große Bruder in zwei Varianten ausgeliefert. Der MX696V (V wie Vollausstattung) bringt 14 Funktionsausgänge, vier Servo-Stecker mit 5V Versorgung und einen Ventilatorausgang mit. Die reduzierte S-Variante hat nur 8 Funktionsausgänge, keinen Ventilatorausgang und keine Niederspannung (und damit nur die Servo-Steuerleitungen).
Die wichtigsten Gemeinsamkeiten seinen hier nur kurz aufgeführt: 4A Belastbarkeit des Motor (Spitzenstrom 10A / 10 Sekunden), Funktionsausgänge in Summe mit 2A belastbar, SUSI-Schnittstelle, Anschluss für Energiespeicher, 10V Niederspannung, drei Schalteingänge, 32 Bit Soundspeicher und 10 Watt Sound-Leistung.
Auf der ZIMO-Homepage wird noch die Decoder Familie MX696K vorgestellt. Dabei handelt es sich aber nicht um einen weiteren Decoder, sondern um ein Set aus dem normalen MX696-Deocder und der Adapterplatine mit Schraubklemmen. Da die Schraubklemmen über den eigentlichen Decoder hinausgehen, sind die Maße des MX696K etwas größer: 6,8 x 2,9 x 2,0 cm.
Mit einer Dauerbelastbarkeit von 4A eignet sich der MX696 für fast alle Gartenbahnen. Zusammen mit einem Adapter, im Video wird der Adapter mit Klemmleisten benutzt, lässt sich der Decoder komfortabel einbauen. Das Handbuch von ZIMO ist sehr ausführlich und erlaubt sehr viele Einstellungen. Wenn man sich als durchschnittlicher Gartenbahner auf die wichtigsten Eigenschaften fokussiert, verliert man auch nicht den Überblick. Sehr hilfreich ist, dass ZIMO bei allen Großbahn-Decodern die gleichen CVs benutzt. Lediglich der bereits oben erwähnte Fehler bei der Anschlussskizze der Adapterplatine ist ärgerlich – aber da wird ZIMO sicherlich in Kürze eine korrigierte Version des Handbuchs online stellen.
Im Video wird der Decoder mit den Werkseinstellungen benutzt. Für den Sound sollte man die empfohlene Messfahrt durchführen. Im Garten wird sich sicherlich lohnen dem MX696 einen Kondensator als Pufferspeicher zu spendieren – im Video ist dies aber noch nicht gemacht. Für Besitzer mit alten Eingabegeräten (z.B. Lokmaus) besitzen alle ZIMO Decoder die Möglichkeit durch eine Pseudo-Programmierung auf CVs oberhalb der 255 zuzugreifen. In der aktuellen Fassung des Handbuchs ist die Beschreibung dieser Möglichkeit in der CV-Tabelle versteckt. Allerdings werden die meisten Gartenbahner sicherlich besser beraten sein, mit einem modernen Steuergerät (z.B. dem ZIMO MX32) die Programmierung vorzunehmen.
Auf seiner Homepage bietet ZIMO zahlreiche Soundprojekte kostenlos zum Download an. Außerdem befinden sich auf der Seite noch hochwertige Soundprojekte, die gegen einen Aufpreis freigeschaltet werden können. Dazu gehören zum Beispiel die großartigen Soundprojekte von Heinz Däppen. Wie einfach Soundprojekte mit dem ZIMO Updategerät MXULF auf den MX696 überspielt werden können, werde ich im Oktober im Spur-G-Blog vorstellen.
Fazit
Der ZIMO MX696 ist ein moderner Lok- und Sounddecoder auf dem aktuellen Stand der Technik. Das modulare Konzept von ZIMO erlaubt es dem Gartenbahner genau den Decoder auszuwählen, den er braucht. Damit kann er einige Euro sparen. Die Kombination aus steckbaren Decoder und Adapterplatine ist toll. Wer auf der Suche nach einem Sounddecoder ist sollte sich den ZIMO MX696 also genauer ansehen. Die UVP der Decoder liegen beim MX696S (redz. Variante ohne Adapterplatine) bei 158 Euro und beim MX696V (volle Variante ohne Adapterplatine) bei 178 Euro. Die Adapterplatinen kosten zwischen 16 Euro und 29 Euro.
Link-Tipp: www.zimo.at