In der diesjährigen Sommerserie soll es um Digitalzentralen gehen. In mehreren losen Artikeln werden eine Reihe von Digitalzentralen vorgestellt. Auch wenn nicht jede Zentrale für die Gartenbahn beworben wird – grundsätzlich könnte man mit jeder Zentrale seine Anlage steuern. Schwerpunkt der Serie sind jedoch DCC-Anlagen. DCC-Lokdecoder sind am meisten bei Gartenbahnern vertreten – auch wenn einige Decoder mehrere digitale Protokolle sprechen. Zum Abschluss der Serie wird aber auch noch einen Blick auf mögliche Alternativen geworfen.
Man muss sich im klaren sein: Der Umstieg auf ein Digitalsystem ist nicht billig. Aber natürlich reizen die digitalen Möglichkeiten viele Gartenbahner. Ob die Investition sich lohnt muss jeder selbst entscheiden. Grundsätzlich kommen zwei Kosten auf einen Digitalbahner zu: Zum einen muss in die Digitalzentrale investiert werden. Darauf gehen wir im Laufe der Serie genauer ein. Zum anderen muss jede Lok mit einem Decoder ausgerüstet werden, der die Signale der Zentrale auswertet. Einfache Fahrdecoder für Gartenbahnen beginnen ab 60 Euro. Bessere Sounddecoder liegen zwischen 180 Euro und 200 Euro. Pro Lok wohl gemerkt! Dafür wird der Verkabelungsaufwand deutlich geringer. In der Praxis fallen jedoch nicht so viele Leitungen weg, wie manchmal die Werbung suggeriert.
Bei den Zentralen wird ein wichtiges Kriterium die Stromstärke sein, die das System liefert. Als Faustregel gilt: Pro Motor muss mit 1A Strom gerechnet werden. Natürlich hängt dies immer von den tatsächlichen Gegebenheiten ab. Eine Lok mit Verdampfer, die einen langen Zug eine Rampe raufzieht, kann durchaus mehr Strom ziehen. Ein Zug auf flacher Strecke mit nur zwei Waggons wird vermutlich nicht die Leistung ausreizen. Trotzdem hat sich die Empfehlung bewährt, wie auch bei den Kollegen des Magazins GartenBahn in der aktuellen Ausgabe (4/2014, S. 44ff) nach zu lesen ist.
Im Rahmen der EU-Spielzeugrichtlinie haben sich viele Modellbahnhersteller entschlossen die Leistunsgstärke auf 5A zu begrenzen. Für eine kleine, private Gartenbahnanlage mit wenigen Lokomotiven und flachem Streckenverlauf wird dies reichen. Schließlich ziehen nur die fahrenden Lokomotiven einen größeren Strom und viel mehr als drei Lokomotiven wird man häufig nicht alleine steuern. Trotzdem sollte man bei der Auswahl einer Zentrale im Auge behalten, ob mehr Leistung vielleicht später benötigt wird. Eine Nachrüstung mit Booster ist zwar immer möglich – aber häufig frisst der Booster den Kostenvorteil der Zentrale vielleicht auf. Große Anlagen, insbesondere bei Clubs, werden mit den 5A sicherlich nicht auskommen.
Ziel der Sommerserie ist es nicht eine Zentrale zu empfehlen. Viel mehr soll gezeigt werden wie Vielfältig das Angebot ist. Sowohl für Analogbahner als auch MZS I- oder MZS II-Besitzer ist die Anschaffung einer neuen Digitalzentrale vielleicht reizvoll.
Da die Anschaffung einer Zentrale eine langfristige Investition ist, sollte sich ein Gartenbahner mit Blick in die Zukunft folgende Fragen stellen.
1. Welche Budgetgrenze setze ich mir?
2. Wie viel Strom benötige ich langfristig?
3. Welche Funktionen sind mir wichtig? (z.B. Computeranschluss ja/nein, Automatische Steuerung ja/nein)
4. Welche Technik nutzen meine Freunde, die mir beim Einstieg vielleicht helfen können.
Da eigentlich alle Zentralen auch für die kleinen Spurweiten geeignet sind, findet man im Internet zahlreiche Dumpingpreise von „H0-Garagen-Händlern“. Die Empfehlung des Spur-G-Blogs ist aber eindeutig: Suchen Sie sich einen Gartenbahn-Fachhändler, der Ihnen bei Bedarf einen Service anbietet. Obwohl ich ein Informatikstudium (erfolgreich :-)) absolviert habe, kommt es doch immer wieder vor, dass ich den Service eines Händlers oder Herstellers nutze. Und ein Vergleich von Gartenbahn-Fachhändlern wird zeigen, dass diese auch attraktive Produkte mit einem guten Service für Gartenbahnern anbieten können.
Die Reihenfolge der Vorstellungen in dieser Sommerserie ist zufällig entstanden. Zum Abschluss der Serie im August wird es eine alphabetische Übersicht geben.