Im Vorfeld der Spielwarenmesse in Nürnberg überrascht ESU mit der Ankündigung in Zukunft selbst Gartenbahn-Lokomotiven zu bauen. Unter der Marke „Pullman“ wird ESU in Zukunft „qualitativ hochwertige Modelle für den G-Spur Markt“ anbieten. Damit vollzieht ESU auch in der Spur G die Strategie, die das Unternehmen bei H0 bereits vor einiger Zeit begonnen hat: Den Kunden werden hochwertige Modelle angeboten, die perfekt durch ESU Sounddecoder ergänzt werden. Dabei reizt ESU die technischen Möglichkeiten für ein Serienmodelle aus: Vorbildgerechte Lichteffekte, bewegliche Dachstromabnehmer und eingebaute „PowerPacks“ runden die Modelle im Premiumsegment ab. Mit der Marke „Pullman“ wird ESU gezielt sich auf das Vorbild RhB konzentrieren.
Beginnen wird ESU mit dem Triebwagen ABe 4/4 II. Dabei greift ESU auf die früheren „Top Line“-Modelle von Kiss Modellbahnen aus Viernheim zurück. Da Kiss sich in Zukunft auf reine Metallmodelle konzentrieren wird, konnte ESU die Modelle in Kunststoff-Metall Verbundbauweise übernehmen und weiter entwickeln. Für die Zukunft hat ESU aber auch eigene, komplett neu konstruierte Fahrzeuge angekündigt.Den ABe 4/4 II wird es aber bereits dieses Jahr geben. Der Preis beträgt 1.400 Euro. Es wird vier Varianten geben: Einmal in der Version Rhätische Bahn mit silbernen Zierstreifen und Wappen (mit den Betriebsnummern 43 oder 46) sowie in der Version RhB Logo mit goldenen Zierstreifen (mit den Betriebsnummern 42 oder 44). Alle Modelle zeichnen sich durch Kugellager an Achsen und Motoren sowie großzügig dimensionierten Stromabnehmern aus. Das Gehäuse und die Anbauteile sind aus robustem, UV-beständigem Kunststoffmaterial gefertigt. Der Triebwagen ist gegenüber dem Vorbild leicht verkürzt, so dass er auch problemlos den R1 mit 60cm Radius schafft. Der integrierte ESU Sounddecoder ermöglicht nicht nur einen erstklassigen Sound, sondern meldet die Lok automatisch an RailComPlus- und mfx-Zentralen an. So kann der Fahrspaß ohne Programmierung direkt beginnen.
Neben den Lokomotiven und Triebwagen werden unter der Marke „Pullman“ auch Waggons angeboten. Es beginnt 2015 mit den TALBOT Schotterwagen, die sowohl die RhB als auch die MGB und die FO eingesetzt haben. Die gespritzten Wagen aus wetterfestem Kunststoff werden mit Edelstahlachsen ausgeliefert und sind vorbildlich beschriftet. Für die MGB/FO und die RhB gibt es für 380 Euro jeweils einen 3er Set mit unterschiedlichen Betriebsnummern (Artikelnr. 36050 bzw. 36051). Der Wagen ist aber auch als RhB Einzelwagen Xc 9416 in ockergelb für 130 Euro (Artikelnr. 36053) erhältlich.Die Produkte der Marke „Pullman“ bewirbt ESU in Zukunft auch auf der eigens eingerichteten Internetseite www.pullman.de (Anmerkung: Bei Redaktionsschluss war die Seite noch nicht für die Öffentlichkeit freigegeben. Ggf. müssen Sie zu einen späteren Zeitpunkt die Seite erneut aufrufen.).
LokSound L V4.0
Neben dem Rollmaterial der Marke „Pullman“ hat ESU auch sein Portfolio an Decodern erweitert. Mit dem LokSound L 4.0 bietet ESU ab dem 2. Quartal 2015 einen Decoder mit 3A Fahrstrom an, der durch seine kleinen Maße von 50,8 mm x 25,4 mm x 14 mm in viele kleinere Gartenbahnlokomotiven passt. Der Decoder wird mit einer Adapterplatine geliefert, in die der Decoder nur eingesteckt werden muss. So lässt sich der LokSound L 4.0 zum Highspeed-Update von Sounddateien oder zur Wartung einfach aus der Lok entfernen. Damit die Adapterplatine auch bei engen Platzverhältnissen gut eingebaut werden kann, hat ESU auf Schraubklemmen verzichtet und statt dessen sich für Lötpads entschieden.
Der LokSound L V4.0 unterstützt das DCC-Format inklusive RailComPlus, das M4/mfx-Protokoll sowie die bewährten Motorola- und Selectrix-Formate und lässt sich so mit praktisch jeder Digitalzentrale verwenden. Bei modernen Zentralen wie der ECoS von ESU oder der CS2 von Märklin/LGB meldet sich der eingebaute LokSound L V4.0 innerhalb weniger Sekunden automatisch an.
Der ESU LokSound L V4.0 Decoder verfügt über einen 32MBit-Flashspeicherchip, auf dem bis zu 276 Sekunden Originalgeräusche gespeichert werden können. Mit 6 Watt kann er bis zu acht Geräusche gleichzeitig und rauscharm abspielen, so dass selbst komplexe Geräusche des Vorbilds realistisch wiedergegeben werden können. Auf seiner Homepage bietet ESU kostenlos passende Soundfiles für viele Lokomotiven an. Mit Hilfe des ESU LokProgrammer lassen sich die Sounds auf den LokSound L V4.0 überspielen. L Decoder mit vorbespielten Sounds bietet ESU ab Werk nicht an, aber der Fachhandel hilft bei Bedarf den Kunden sicherlich weiter.
Der LokSound L 4.0 verfügt über elf Funktionsausgänge, die in der Summe bis zu 1A schalten können. Mit den beiden Servoanschlüssen lassen sich darüber hinaus zum Beispiel Pantografen heben und senken bzw. Rangierkupplungen steuern. Im Gegensatz zum großen LokSound XL-Bruder besitzt der L Decoder keinen integrierten Energiepuffer. Dafür lässt sich der optional erhältlicher ESU „PowerPack“-Speicherkondensator anschließen. Bei beengten Platzverhältnissen lässt sich das Volumen in kleinen Loks somit besser verteilen.
Der LokSound L V4.0 wird für 140 Euro angeboten. Der bereits letztes Jahr neu erschienene LokSound XL 4.0 hat eine UVP von 200 Euro. Als weitere Neuheit hat ESU einen Miniatur-Lautsprecher mit einer Größe von 11 mm x 15 mm vorgestellt. Der Lautsprecher wird mit einem vierteiligen Schallkapsel-Set geliefert. Je nachdem wie viele Teile übereinander gesteckt werden, kann die Höhe der Schallkapsel individuell festgelegt werden. Der 8 Ohm Lautsprecher soll im dritten Quartal für 10 Euro (Artikelnr. 50321) im Fachhandel erhältlich sein. Alle weiteren Informationen und technische Details zu dem kompletten ESU-Produktportfolio gibt es auf der ESU Homepage.
Link-Tipp: www.esu.eu