Als LGB 1968 die Öffentlichkeit mit der Lehmann Großbahn überraschte, war die Gartenbahnwelt noch geräuschlos. Alleine der Anblick der Stainz, wie sie auf Messingschienen über den Rasen oder die Terasse rollte, begeisterte die Modellbahner. Auch Hartmut Massoth konnte sich der magischen Anziehungskraft der LGB Bahn nicht entziehen. Doch er hatte eine Vision: Würde die Faszination der Gartenbahn nicht noch größer, wenn die Lokomotiven zischen und rumpeln, wie die großen Vorbilder?
Hartmut Massoth begann seine Idee in die Praxis umzusetzen. Bereits 1972 suchte er den Kontakt zu LGB und stoß bei Wolfgang Richter auf reges Interesse. In der heute von Bildern geprägten Welt schmunzeln die Leser vielleicht über das erste Treffen der beiden Visionäre: Da man sich nicht persönlich kannte, verabredeten die beiden sich auf dem Nürnberg Marktplatz – mit einem gelben LGB Karton als Erkennungszeichen.
Zwischen Hartmut Massoth und Wolfgang Richter funkte es und aus dem ersten Treffen entstand eine langjährige Geschäftsbeziehung. Zwei Jahre arbeitete Hartmut Massoth an der ersten Geräuschelektronik für LGB. Als LGB 1974 auf der Spielwarenmesse die Harzerquerbahn 99 6001 unter der Artikelnummer 2080S inklusive Sound ankündigte, war die Begeisterung beim Publikum groß. Die Kombination von Gartenbahn und Sound infizierte direkt zahlreiche Modellbahner. Und obwohl Hartmut Masosth vor über 40 Jahren nicht die (heute selbstverständliche) Digitaltechnik zur Verfügung stand, überzeugte sein Ansatz nicht nur die Bestandskunden sondern auch zahlreiche Neukunden.Schnell wurde Hartmut Massoth klar, dass die ausgeklügelte Soundelektronik auch für andere Zubehörartikel genutzt werden kann. Zusammen mit LGB wurden zahlreiche Produkte entwickelt. Der Bedarf wuchs schnell, so dass die Überlegung aufkam, den Nebenerwerb zum Hauptberuf zu machen. 1980 griff sein Sohn Christoph Massoth die Idee auf und gründete die Firma Massoth, wie wir sie heute kennen. Von Anfang an führten Hartmut Massoth und sein Sohn Christoph das Unternehmen als echten Familienbetrieb. Viele Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner schätzen die Zusammenarbeit mit Massoth. Und auch nach dem Rückzug von Hartmut Massoth aus dem Alltagsgeschäft bleibt die Familie eine Konstante bei der Firma Massoth. Mit Hartmuts Massoth Enkel Daniel wird die nächste Generation in die Geschäftsführung eingebunden.
Aus der Idee von Hartmut Massoth ist eine Firma entstanden, die heute viele namhafte Hersteller für Modelleisenbahn, Modellbahnzubehör sowie Modellbauhersteller zu ihren Kunden zählt. Was nicht alle Gartenbahner wissen ist, dass die Firma Massoth sich mit ihrer Qualität als zweites Standbein als Zulieferer für die Industrie und Medizin-/Gesundheitswesen profiliert hat. Ein fester Kundenkreis setzt darauf, dass Massoth besondere Produktanforderungen zuverlässig umsetzt. Deshalb sagt die Familie Massoth auch noch heute: „Wir legen besonderen Wert darauf, dass die essentiellen Produktsparten, auch auf Grund der hohen Qualitätsansprüche, bei uns vor Ort gefertigt werden.“
Diese Erfolgsgeschichte wird die Familie Massoth auch nach dem Tod von Hartmut Massoth fortsetzen. Die Entwicklung sowie der Großteil der Fertigung findet im Stammhaus in Seeheim statt. Dies sichert im Sinne von Hartmut Massoth nicht nur Arbeitsplätze in der Region, sondern verschafft der Firma auch in Zukunft den entscheidenden Kompetenzvorsprung. Hartmuts Massoth Sohn und Enkel haben in den letzten Jahren gezeigt, dass auch sie mit neuen, pfiffigen Ideen das Gartenbahnhobby interessanter machen können. Daher dürfen sich alle Massoth Kunden auf die Spielwarenmesse in Nürnberg freuen. Dort präsentiert die Firma Massoth in Halle 4A am Stand A-225, wie die Ideen des Firmengründers fortgeführt werden.