Die RhB befindet sich in einer tiefgreifenden Modernisierungsphase und hat in den letzten Jahren unter anderem viel in die Erneuerung ihrer Fahrzeugflotte investiert. Das neue Rollmaterial besteht vermehrt aus Trieb- und Gliederzügen, welche im Unterhalt nicht mehr getrennt werden. Dies hat zur Folge, dass die Werkstätten an das neue Rollmaterial angepasst werden müssen. Dabei betreffen die Anpassungen nicht nur die Werkstätten selbst, sondern auch weite Teile im und um den Bahnhof Landquart.
Ein Bekenntnis zum Standort Landquart
Anlässlich des Spatenstichs betonte RhB-Direktor Renato Fasciati die Wichtigkeit des Standorts Landquart für die RhB: «Der Bahnhof Landquart ist zusammen mit Chur das wichtigste Eingangsportal in den Kanton Graubünden und damit ein zentraler Umsteigeort von der SBB zur RhB und umgekehrt. Seit Gründung der RhB im Jahr 1889 hat er sich stetig weiterentwickelt und ist zum flächenmässig grössten Bahnhof auf unserem Netz geworden», so Fasciati weiter. Mittlerweile arbeiten mit über 550 Beschäftigten rund 30% aller RhB-Angestellten in Landquart. Gleichzeitig haben sich die Bedürfnisse der einzelnen Geschäftsbereiche gewandelt, weshalb eine umfassende Umgestaltung nötig wurde. Das Grossprojekt «Erneuerung und Umbau Bahnhof Landquart» besteht denn auch aus mehreren Teilprojekten aus allen Bereichen, mit grossen Abhängigkeiten zueinander.
Interventionsstützpunkt Infrastruktur
Der Interventionsstützpunkt Infrastruktur ist die erste Etappe im Rahmen des Gesamtprojektes. Im Mai 2018 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Im Interventionsstützpunkt sollen die verschiedenen Arbeitsplätze der etwa 70 Mitarbeitenden des Geschäftsbereichs Infrastruktur in Landquart zentral untergebracht werden. Das neue Gebäude wird damit gleichzeitig als Industrie- und als Bürogebäude genutzt. Vorgesehen sind Lager, Infrastrukturwerkstätten, Lok- und Werkhallen sowie Büros, Sitzungszimmer und Aufenthaltsräume. Die Inbetriebnahme des Interventionsstützpunktes ist auf Ende Oktober 2019 geplant.
Doppelspur Landquart – Malans
Aufgrund der starken Abhängigkeit zum Infrastrukturstützpunkt wurde mit dem Bau der Doppelspur zeitgleich begonnen. Ebenfalls wird eine neue Brücke gebaut, die den Interventionsstützpunkt mit dem Schienennetz verbindet. Die Doppelspur soll auf den Fahrplanwechsel Dezember 2020 hin in Betrieb genommen werden.
Gleisanlagen Phasen A und B
Das Teilprojekt Gleisanlagen beinhaltet die gesamten Anpassungen und Neubauten der Gleisanlagen innerhalb des Bahnhofs Landquart. Das Teilprojekt wurde nochmals in zwei Abschnitte unterteilt. Die Realisierung von Phase A ist von November 2018 bis Juli 2019 vorgesehen. In Phase B sind die SBB eingebunden, da dieses Teilprojekt den Bau eines gemeinsamen Perrons SBB/RhB vorsieht. Die Umsetzung ist mit 2020 bis 2028 definiert.
Ausbau Rollmaterialwerkstatt
Mit der Modernisierung der Fahrzeugflotte findet ein Wechsel von lokbespannten Zügen und Einzelwagen zu Trieb- und Gliederzügen statt, die im Unterhalt nicht mehr getrennt werden. Die Anpassung der Rollmaterialwerkstatt ist von September 2019 bis Juli 2022 geplant.
Zentrallager / Büro
Durch die verschiedenen Teilprojekte auf dem Werkstattareal in Landquart werden auch die Logistikabläufe verändert und müssen den neuen Gegebenheiten angepasst werden. Mit dem Teilprojekt Zentrallager/Büro werden die räumliche Situation der Büroarbeitsplätze und die dazugehörigen logistischen Abläufe auf dem Areal angeschaut und mögliche Neubauten geplant.
Quelle: Simon Rageth / Rhätische Bahn
Link-Tipp: www.rhb.ch