Das Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen konnte sich ein besonderes Exponat sichern: In Zukunft wird ein Transrapid für die Besucher zu sehen sein. Alle Details verrät die Pressemitteilung:
„Das Eisenbahnmuseum Bochum hat mit Unterstützung der Stiftung der Sparkasse Bochum einen Kaufvertrag für den Magnetbahn-Prototyp „Transrapid 07“ abgeschlossen. Noch steht das Weltrekordfahrzeug im Innovationszentrum des Baukonzerns Max Bögl in Sengenthal i.d.Oberpfalz zwischen Regensburg und Nürnberg, wo es bislang aufgeständert auf von Max Bögl hergestellten Beton-Fahrwegträgern zu besichtigen war. Aber die Planungen für den anspruchsvollen Transport von Neumarkt in der Oberpfalz ins Eisenbahnmuseum laufen auf Hochtouren. Noch in diesem Jahr soll das Fahrzeug auf zwei Original-Fahrwegträgern im Eisenbahnmuseum stehen.
Der Transrapid geht zurück auf Überlegungen in den 1960er Jahren, wie der Hochgeschwindigkeitsverkehr der Zukunft aussehen könnte. Mit Unterstützung des Verkehrs- und des Wissenschaftsministeriums entwickelten mehrere Firmen, darunter AEG, Krauss-Maffei und Thyssen, seit Anfang der 1970er Jahre das Konzept des Transrapid bis zur Fertigungsreife. Doch erhebliche Zweifel an der Wirtschaftlichkeit ließen die Technologie bislang nicht über Einzelprojekte und Versuchsstrecken hinauskommen. Als eine der letzten Realisierungsideen gilt der Bau einer Magnetbahnverbindung von Dortmund nach Köln, der so genannte Metrorapid. Die Planungen wurde Anfang der 2000er Jahre abgebrochen.
Der Transrapid 07 war die siebte Entwicklungsstufe der Magnetbahntechnologie im deutschsprachigen Raum. Ab 1988 wurde das Fahrzeug auf der Versuchsanlage in Lathen im Emsland erprobt. Mit 450 km/h stellte es dabei einen Geschwindigkeitsweltrekord für Magnetbahnfahrzeuge auf. Gekauft wird das Fahrzeug für einen symbolischen Euro von der Firmengruppe Max Bögl. Das Unternehmen hat seit den 1990er Jahren maßgeblich am Bau des Fahrwegsystems für den Transrapid mitgewirkt und inzwischen ein eigenes Magnetbahn-System „TSB – Transport System Bögl“ für den Nah- und Güterverkehr entwickelt. An seinem Standort in Neumarkt in der Oberpfalz hatte Max Bögl den Transrapid 07 bis vor wenigen Jahren im Innovationszentrum neben weiteren Produkten der Firmengruppe ausgestellt.
Möglich ist das Projekt nur durch die großzügige Unterstützung der Stiftung der Sparkasse Bochum, welche das Projekt mit 250.000 € fördert. Neben dem Kaufpreis von einem symbolischen Euro schlagen der Transport und die Aufstellung in Bochum zu Buche.
Präsentiert wird der Transrapid 07 zukünftig aufgeständert auf Original-Fahrwegträgern im Eingangsbereich neben dem Empfangsgebäude. Das Eisenbahnmuseum Bochum holt mit dem Transrapid die (vergangene) Zukunft des Verkehrs ins Museum.“ Quelle: Walter Thomassen / Stiftung Eisenbahnmuseum Bochum
Link-Tipp: www.eisenbahnmuseum-bochum.de