Die Union Pacific (UP) gehört zu „den“ Eisenbahnen in den USA. 1862 gegründet ist sie heute nicht nur noch aktiv – im Gegensatz zu vielen namenhaften Konkurrenten – sondern besitzt mit über 50.000 km Länge das größte Schienennetz in den USA. Auch die 44.000 Mitarbeiter und 8.000 Lokomotiven runden das Bild des Giganten der Schiene ab.
Die Union Pacific wurde nach dem amerikanischen Bürgerkrieg gegründte. US-President Abraham Lincoln wollte die Nation mit dem Bau einer durchgehenden Eisenbahnlinie von der Ost- zur Westküste vereinen. Während von San Francisco aus die Central Pacific Railroad begann ihre Gleise zu legen, startete die Union Pacific in Council Bluffs, Iowa.
Bereits am 10. Mai 1869 trafen sich die beiden Strecken im heutigen US-Bundestaat Utah. Dieses historische Ereignis ließ die amerikanische Ost- und Westküste in einer damals kaum vorstellbaren Weise aneinander rücken. Doch soll dieses Stück Eisenbahngeschichte hier nicht weiter vertieft werden.
Die UP erhielt für ihren historischen Auftrag sehr viel Land und Staatsanleihen vom US-Staat überschrieben. Diese massive finanzielle, staatliche Unterstützung lud leider viele Verantwortlichen der UP und des US-Kongress zu Subventionsbetrug ein. Als der Betrug in den 1870er-Jahren aufflog, führte dies zum Konkurs des jungen Unternehmen. Um die Jahrhundertwende konsolidierte sich die UP und konzentrierte sich auf ihr Kerngeschäft.
1906 machte die UP mit einem Sonderzug Schlagzeilen. In nur 71,5 Stunden fuhr die UP von der Ost- zur Westküste. Ein Rekord der fast 30 Jahre stand halten sollte. Aber auch mit der Einführung der neuen Stromlinienzüge ab den 1930er-Jahren setzte die UP Standards für den nordamerikanischen Kontinent. Dem „City of Salina“ folgten zahlreiche weitere Züge, deren Name noch heute jeder Eisenbahn-Fan kennt.
Aber auch in der Entwicklung setzte die UP Maßstäbe. Die Lokomotive „Big Boy“ ist die größte, in Serie gebaute Dampflokomotive der Welt (und das USA Trains Modell dieser Lok gehört heute noch zu den Traummodellen vieler Gartenbahner).
1971 musst die UP ihr Passagiergeschäft an Amtrak abgeben. Nach dem zahlreiche Bahngesellschaften Ende der 60er-Jahre in Konkurs gingen, wollte die amerikanische Regierung durch eine Verstaatlichung des Passagiergeschäfts eine sichere Zukunft des Eisenbahn-Personenverkehrs sicher stellen. Die Geschichte von Amtrak wird im Laufe der Sommerserie noch mal aufgegriffen.
In den 1980er-Jahren gab es eine große Fusionswelle bei den amerikanischen Bahnen. In dieser Phase gehörte UP zu den Gesellschaften die Konkurrenten übernahmen und nicht selbst geschluckt wurden. So konnte die UP unter anderem die Missouri Pacific Railroad, die Missouri Kansas Texas Railroad und die Southern Pacific Railroad aufkaufen. Ironie der Geschichte: Knapp 100 Jahre vorher war die UP gezwungen diese Gesellschaften zur Vermeidung des eigenen Konkurs zu verkaufen. Mit der Southern Pacific Railroad schlüpfte auch die berühmte „Denver and Rio Grande Western Railroad“ unter das Dach der UP.
Heute besteht das Kerngeschäft der Union Pacific aus dem Frachtverkehr. Größter Konkurrent ist dabei die BNSF. Beide Bahngesellschaften decken fast das gleiche Gebiet ab.
Für Gartenbahner gibt es eine umfangreiche Auswahl an Modellen der Union Pacific. Das Angebot reicht von historischen Dampflokomotiven bis zu modernen Container-Transportwagen.
Link-Tipp: www.up.com