Der Konkurs von PennCentral war ein Schock, auf den die US-Regierung und der Kongress reagieren musste. Zum 01. Mai 1971 wurde die staatliche National Railroad Passenger Corporation gegründet, die den ganzen Personenfernverkehr abwickeln sollte. Diese Bahngesellschaft wurde unter ihrer Marke Amtrak bekannt und ist bis heute aktiv.
Dass das so ist überrascht auch einige Architekten der Amtrak. In den 1960er Jahren galt der Personenverkehr der Eisenbahn als unattraktiv. Bis 1966 transportierten die US-Personenwagen auch einen erheblichen Teil des Briefverkehrs, der einen großen Teil zur Kostendeckung beitrug. Dann verlagerte aber die US-Post den ganzen Briefverkehr auf die Straße. Hinzu kamen die bereits erwähnten Konkurrenten Auto und Flugzeug. Aber weder der Präsident noch der Kongress wollten der Bahn den Todesstoß versetzen. Statt dessen wurde Amtrak gegründet. Bei einigen war das Kalkül, dass Amtrak nach zwei oder drei Jahren Pleite geht und man sagen konnte „Wir haben doch alles probiert.“
1971 gaben 20 von 26 Bahngesellschaften ihren Personenfernverkehr an Amtrak ab. Darunter auch Traditionsunternehmen wie die Santa Fe. Die Manager ergriffen die Chance den unbeliebten Personenverkehr abzugeben und sich auf den attraktiven Güterverkehr zu konzentrieren. Bis 1983 stellten die sechs übrig gebliebenen Bahngesellschaften ihren Personenfernverkehr ein oder traten ihn an Amtrak ab, so dass Amtrak heute der einzige US-Anbieter von Fernreisen mit der Eisenbahn ist.
Seit dem ersten Tag an erhält Amtrak staatliche Subventionen. Viele Kritiker von Amtrak fordern diese Subventionen zu streichen. Gerne wird dabei unterschlagen, dass auch die Highways und Flughäfen in den USA viele direkte und indirekte Subventionen erhalten. So lassen Flughafenbetreiber gerne den Autobahnanschluss vom Staat finanzieren… Berücksichtigt man diese Kosten, relativiert sich die Subventionierung der Eisenbahn.
Gerade in den letzten Jahren konnte Amtrak durch geschicktes Marketing die Fahrgastzahl deutlich erhöhen. Während Amtrak 1972 mit 15 Millionen Passagiere im Jahr startete, stagnierte in den folgenden 25 Jahren die Passagierzahl bei rund 20 Millionen pro Jahr. In den letzten zehn Jahren steigerte Amtrak die Zahlen stetig und konnte 2011 erstmals die Schallmauer von 30 Millionen Passagiere pro Jahr brechen und diesen Erfolg 2012 bestätigen.
Eisenbahn-Fans die in die USA reisen und nicht nur aus Museumsbahnen fahren wollen, können fest mit Amtrak planen. Amtrak bietet auch eine deutschsprachige Webseite an, die ausführlich über die Tarife informiert. Interessant sind auch die Amtrak-Pässe, mit denen sich günstig eine USA Rundreise planen lässt.
Link-Tipp: deutsch.amtrak.com