Das Digitalsystem von Tams Elektronik heißt EasyControl und die Digitalzentrale MasterControl. Zentrale und Steuergerät mit einem Drehregler sind in einem Gehäuse kombiniert. Neben dem im Garten verbreitete DCC-Protokoll beherrscht die EasyControl auch das Motorola-Protokoll. Wichtiger für den Garten ist jedoch, dass Tams alle Funktionen bis F28 schalten kann. In der EasyControl ist kein Verstärker eingebaut. Tams bietet mit dem B4 einen Booster, der bis zu 5A liefern kann. Wer im Garten mehr Leistung benötigt muss auf Fremdprodukte zurückgreifen oder die Anlage in mehrere Boosterabschnitte unterteilen. Tams geht sehr offen damit um und empfiehlt in seinem Katalog nach Möglichkeit nur Booster eines Herstellers einzusetzen.
Als interessante Alternative bietet Tams seinen neuen BiDi-Booster an. Der Booster kann zwar nur 4A liefern, hat aber den BiDi-Rückmeldebus integriert. BiDiB ist ein offenes Protokoll, das die Kommunikation in beide Richtungen ermöglicht. So kann man zum Beispiel nicht nur eine Weiche den Befehl geben zu schalten, sondern auch die Weiche „fragen“ in welche Richtung sie steht. Diese Technik ist insbesondere für vollautomatische Steuerung via PC höchst interessant. Einen passenden Multidecoder liefert Tams bereits seit Jahresbeginn aus. Es wird spannend zu beobachten sein, ob die Mitbewerber sich an dem offenen BiDi-Bus beteiligen oder weiterhin ihre properitären Systeme pflegen.
Beim Steuerbus setzt Tams auf das EasyNet. Dort lassen sich zum Beispiel Handsteuergeräte einbinden. Leider hat Tams keinen Funkhandregler im Programm – sieht man vom Modul für DECT-Telefone ab. Dafür bietet Tams aber mehrere Adapter für sein Bus-System an, u.a. für das Xpressnet von Lenz. Darüber ließe sich auch der beliebte Massoth Funknavigator an der EasyControl anschließen – mit dem Massoth Xpressnet-Funkempfänger dazwischen.
Besonders schön bei den von Tams verwendeten Bussystemen (EasyNet und BiDiB) ist, dass die Verbindung mit herkömmlichen Netzwerkkabeln hergestellt werden. Diese arbeiten zuverlässig und sind preisgünstig in verschiedenen Längen erhältlich. Tams schlägt für die Verkabelung unterschiedliche Farben vor, mit denen der Modellbahner leicht die Übersicht behält.
Die MasterControl besitzt einen USB-Anschluss. Mit Hilfe der Android-App ModellBahnSteuerungAndroid (MBSA) lässt sich die Tams Zentrale auch über ein Smartphone steuern. Allerdings verlangt diese App, dass ein PC oder ein Raspberry Pi Minicomputer dazwischen geschaltet wird.
Die Zentrale von Tams kostet inclusive Netzteil 220 Euro. Als 5A Booster könnte man den B4 wählen. Dieser kostet 100 Euro und das passende Netzteil mit 120VA kostet 70 Euro. Hinzu kommen ein paar Verbindungskabel, die ich pauschal mit 10 Euro ansetze. Damit kommt man auf einen Startsetpreis von 400 420 Euro. Da ist jedoch kein Funksysteme enthalten. Wer dies nicht mit einem vorhandenen PC basteln möchte, benötigt einen Adapter auf ein anderes Bus-System (z.B. 60 Euro für den Xpressnet-Bus).
Das PC-Interface für den oben erwähnten BiDi-Bus kostet übrigens um die 100 Euro. Da der Computer die Rückmeldungen auswertet, ist das System auch mit Digitalzentralen anderer Hersteller kombinierbar Allerdings müssen die entsprechenden Geräte über einen BiDi-Anschluss verfügen.
Link-Tipp: www.tams-online.de