Am 21. Juli 1890 – vor 125 Jahren also – wurde die erste Strecke der heutigen Rhätischen Bahn (RhB) von Landquart nach Davos Platz vollendet. Starker Regen und Schnee im Juli verzögerten die Eröffnungsfeier um beinahe eine Woche. Auch bereits das 30-jährige Jubiläum feiert am kommenden Wochenende der Swissalpine Marathon Davos – wie üblich mit einem RhB-Spezialfahrplan.
Die RhB feierte schon vor einem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen. Im Oktober 1889 verkehrten nämlich die ersten Züge zwischen Landquart und Klosters. Es dauerte aber noch knapp ein Jahr, bis am 21. Juli 1890 die gesamte Strecke von Landquart bis Davos Platz fertiggestellt und damit die erste Strecke der RhB eröffnet werden konnte. Die RhB –damals noch unter dem Namen «Schmalspurbahn Landquart-Davos» – plante die Inbetriebnahme ursprünglich auf den 15. Juli 1890. Aufgrund ausserordentlicher Hochwasser sowie 20 Zentimeter Neuschnee anfangs Juli in Klosters wurde die Eröffnungsfeier auf den 20. Juli verschoben und der Betrieb tags darauf aufgenommen. Die gesamte Strecke wurde in rekordverdächtiger Zeit von Frühjahr 1889 bis Mitte 1890, also in etwas mehr als einem Jahr, erbaut. 3.300 Mann aus Italien und auch Einheimische aus dem Prättigau waren im Einsatz.
Während dem Bau der Strecke war lange Zeit umstritten, ob Davos einen, zwei oder sogar drei Bahnhöfe erhalten solle. Während die Direktion der RhB einen zentralen Durchgangsbahnhof im Hinblick auf eine Weiterführung der Bahnstrecke via Scalettapass ins Engadin bevorzugte, wollte die Gemeinde Davos zwei Bahnhöfe errichten, wobei zwischenzeitlich sogar drei Bahnhöfe im Gespräch waren. Schlussendlich eskalierte diese Diskussion bis nach Bern, wo sich der Bundesrat am 21. Januar 1890 für zwei Bahnhöfe, nämlich «Davos Dörfli» und «Davos Platz» entschied. Ende 1890 hatte die Schmalspurbahn Landquart-Davos 183 Mitarbeitende und es wurden über das ganze Jahr bereits 163.627 Reisende gezählt. Das Bahnzeitalter in Graubünden war lanciert.
Quelle: Rhätische Bahn / Simon Rageth