In einer Pressemitteilung berichtet das Bahnmuseum Albula über eine erfolgreiche Spendenübergabe: Anlässlich des Bahnfestivals 2019, welches am vergangenen Wochenende in Bergün stattfand, wurde für das Projekt RHÆTIA gesammelt. Am Sonntag konnte das Bahnmuseum Albula CHF 5.000 (ca. 4.455 Euro) an die Projektgruppe übergeben.
Über 2000 Besucherinnen und Besucher fanden am vergangenen Wochenende den Weg nach Bergün ans Bahnfestival. Neben zahlreichen Attraktivitäten wie historische Shuttlezüge zwischen Filisur und Preda, Traingames, Schienenvelorennen, Führungen durch das Bahnmuseum Albula oder die Baustelle in Preda, Kinderkonzerte mit Linard Bardill oder dem Kinderkondukteur Clà Ferrovia, einem Floh- und Tauschmarkt oder zahlreichen Infoständen wurde auch fleissig gesammelt.
Sie hat unzählige Seiten, die Rhätische Bahn (RhB). 1889 schlug sie die erste Seite ihrer Erfolgsgeschichte auf: Die Dampflok G 3/4 Nr. 1 mit dem klingenden Namen RHÆTIA zieht den Eröffnungszug der damaligen Landquart-Davos-Bahn (LD) von Landquart durchs Prättigau hinauf nach Klosters.
Das Projekt RHÆTIA
Die RHÆTIA besitzt neben ihrem technischen, wirtschafts- und industriegeschichtlichen vor allem auch einen grossen ideellen Wert; für die RhB, für den Kanton Graubünden aber auch für die vielen Bahnfans aus aller Welt. Sie nimmt innerhalb des umfassenden historischen Rollmaterialparks der RhB eine ganz besondere Stellung ein: Sie ist das historische «Flaggschiff».
Seit 2017 wird der Verein Dampffreunde der RhB neu aktiv durch den Club 1889 und historic RhB bei der Spendenaktion unterstützt. Die beiden Vereine gründeten zusammen mit dem Dachverband die «Projektgruppe RHÆTIA». Die Projektgruppe wird durch den Verein Dampffreunde der RhB präsidiert und koordiniert, ausserdem betreut er die vorliegende Homepage. Der Club 1889 steuert die Spezialisten bei und wird die Restaurierung technisch und finanziell begleiten und unterstützen.
Der Dachverband historic RhB unterstützt Events und ist Ansprechpartner für die Medien. Natürlich ist auch die Rhätische Bahn personell in der Projektgruppe vertreten, schliesslich ist die Lok Nr. 1 die älteste Lok der RhB und in deren Eigentum. Die Handwerker in der Hauptwerkstätte der RhB in Landquart sind durch erfolgreiche Restaurierungsaufträge von Normal- und Schmalspurunternehmen prädestiniert, die geplanten Arbeiten professionell und im Sinne der Projektgruppe RHÆTIA auszuführen.
Insgesamt konnte das Bahnmuseum Albula der Projektgruppe RHÆTIA einen Spendenbetrag von CHF 5’000.- überreichen. Der Erlös stammte aus der Auktion, dem Verkauf des Spendenbiers No. 1 sowie einem Beitrag des Museums.
Sonderausstellung Rolling Stock II von Gian Brüngger
Rollmaterial aus dem Bildarchiv von Gian Brüngger In der Neuauflage der Erfolgsausstellung «Rolling Stock II» zeigt das Bahnmuseum Albula einen Ausschnitt aus dem umfassenden Fotoarchiv von Gian Brüngger. Gian Brüngger ist Bahnhistoriker, war langjähriger Mitarbeiter der Rhätischen Bahn und dokumentiert seit den 1960er Jahren das Rollmaterial der RhB. Einerseits wird durch ihn akribisch jede bauliche und technische Veränderung in einem Notizheft festgehalten, andererseits hat Gian Brüngger insbesondere in den 1970/1980er Jahren alles fotografiert, was auf den RhB-Schienen unterwegs war. Diese Bilder dokumentieren eine Art Hochblüte der technischen Entwicklung des Rollmaterials. Als systematische Erfassung des Rollmaterials der RhB angelegt, transformieren die schwarz-weiss Bilder Gian Brünggers das Bahn-Industriegut in ein skulpturales Gebilde. In die verschiedenen Strecken der Rhätischen Bahn (Stammnetz, Bernina Bahn, Chur-Arosa Bahn sowie Bellinzona-Mesocco) aufgeteilt, werden Triebfahrzeuge, Reisezugwagen, Güterwagen, Dienstfahrzeuge und Züge unterwegs sortiert und zeigen sich dem Betrachter im Einzelbild die enormen Unterschiede der teilweise skurrilen Formen dieser Maschinen. Durch das serielle Arbeiten und die aktuelle Präsentation werden die Motive vergleichbar, so entwickeln sich differenzierte Charaktere heraus. Auf einigen Fotos verliert sich das Objekt beinahe im Hintergrund. Gian Brüngger fotografiert in einem sachlichen Stil, der an die Fotografie von Bernd und Hilla Becher erinnert. Seit Jahrzehnten haben sie sich der Aufgabe verschrieben, die vergehende Industriekultur weltweit zu dokumentieren und zu archivieren.
Das Bahnmuseum Albula bedankt sich herzlich bei den vielen Besuchern, welche das Festival besucht haben. Ebenso geht ein grosser Dank an die Mitorganisatoren, Rhätische Bahn und Bergün Filisur Tourismus.
Attraktionen im Bahnmuseum
Ein Highlight des Museums steht vor dem Museum: die „Krokodil_Lokomotive“ mit der Betriebsnummer RhB Ge 6/6 I 407. Nach über 50 Jahren im Dienst und drei Jahrzehnten als Denkmal wurde die „Krokodil-Lokomotive“ wieder zum Leben erweckt und mit einem Fahrsimulator ausgestattet. Besucher können nun im Führerstand die Lokomotive mittels originaler Schalter und Hebel virtuell durch das Albulatalsteuern.
Modellbahn-Werkstatt
Die aussergewöhnlich detailliert ausgeführte Modellanlagevon Bernhard Tarnutzerin Spur 0m (Massstab 1:45) zeigt Gebäude, Viadukte und Tunnels im authentischen Zustand der 1950er und 1960er Jahre. DieModellanlage von Bernhard Tarnutzer ist als Werkstatt konzipiert. Er ist regelmässig vor Ortanzutreffen und gibt gerne Auskunft über den Bau und die Gestaltung der Anlage.
Öffnungszeiten Bahnmuseum Albula
Dienstag bis Freitag und Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr
Samstag von 10.00 bis 18.00 Uhr
Montags geschlossen
Quelle: Roman Sommer / Bahnmuseum Albula
Link-Tipp: www.bahnmuseum-albula.ch