Sein neues Dampflokmodell der BR 50.35 hatte PIKO schon vor dem Roll Out an den Fachhandel ausgeliefert, so dass schon vor der Veranstaltung Bilder des Serienmodells durch die Foren geisterten. Eine Überraschung hat sich PIKO aber doch für den Roll Out aufgehoben: Die digitale Variante der BR 50.35 (Artikelnr. 37241 / 1.350,00 Euro) erhält einen automatisch absenkbaren Kohlevorrat.
Auf seiner Homepage erklärt PIKO: „Der Kohlehaufen wird hierbei durch einen Antrieb im Tender der Lok abgesenkt. Im Stand wird keine Kohle verbraucht.“ Der Clou: Wenn die Kohle „verbaucht“ ist, reduziert das Modell automatisch seine Geschwindigkeit auf eine niedrige Fahrstufe. Per Funktionstaste kann der Modellbahner dann die Kohle „nachfüllen“, d.h. im Tender wird die Kohle wieder „aufgefüllt“ und die Lok kann wieder in ihrer normalen Geschwindigkeit fahren. Da die Steuerung der Digitaldecoder übernimmt, lassen sich die Parameter „Dauer des Absenkens der Kohle“ und die Lokgeschwindigkeit nach dem „Verbrauch der Kohle“ individuell anpassen.
Auf Nachfrage kann PIKO noch keine Fotos oder Detailaufnahmen dieses Features liefern. Unklar ist auch wie dieses Feature umgesetzt wird. Nach Angaben von PIKO „unterscheiden sich die [analogen und digitalen] Modelle äußerlich auch nicht“. Daher stellt sich die Frage, ob Modellbauer eine Möglichkeit haben, ihr analoges Modell mit einer ähnlichen Funktion auszurüsten. Da das digitale Modell noch nicht verfügbar ist, ist auch nicht klar, wie PIKO diese Funktion umgesetzt hat. Eine Spekulkation ist, das PIKO dazu den für die BR 103 entwickelten Pantographenantrieb nutzt, der für heben und senken konstruiert wurde. Dafür sprechen einige Bilder, die vom Roll Out im Internet zu finden sind. Es sieht so aus, als ob die Kohleplatte des Tenders im hinteren Bereich befestigt ist und nach vorne absinkt. Diese Bewegung lässt sich hervorragend mit einem Servo steuern.
Auch zur Software gibt es offene Fragen: Ein Teil der PIKO Ausführungen lesen sich so, als ob der Verbrauch zeitgesteuert – also unabhängig von der verwendeten Fahrstufe ist. Dagegen spricht jedoch der Hinweis, dass die Lok im Stillstand keine Kohle verbraucht. Grundsätzlich wäre es für PIKO natürlich kein Problem den „Kohleverbrauch“ an die Fahrstufe zu koppeln – die Frage ist, ob der Decoder genügend Speicherkapazität für diese zusätzliche Software hat. Das digitale Modell soll noch in diesem Monat folgen. Dann wissen wir mehr. Die Grundidee ist natürlich toll und erlaubt einen noch realistischeren Betrieb auf der eigenen Anlage.
Mehr Informationen zum analogen und digitalen Modell der BR 50.35 sind auf der Homepage von PIKO zu finden.
Link-Tipp: www.piko.de