Die Vorstellung von LGB erfolgt in zwei Teilen. Im ersten Teil heute wird die Toytrain-Reihe vorgestellt. Im zweiten Teil morgen folgen die LGB Modellbahnen.
Die Firma Märklin will mit LGB wieder angreifen. Hatte der LGB-Stand bei der Spielwarenmesse 2011 noch eine Länge von 10m, so wurden die LGB-Produkte 2012 auf insgesamt 25m Länge ausgestellt. Einen Blick auf die LGB-Präsentation findet man im Spur-G-Blog-Video zur Spielwarenmesse.
Mit dem neuen Toytrain-Startset für 130 Euro präsentierte Märklin für seine Marke LGB auf der Messe eine echte Neuheit. Das Startset soll Kinder ab 3 Jahren zur Großbahn bringen. Es wird deshalb mit einer batteriebetriebenen Lokomotive und einer Infrarotfernbedienung ausgeliefert. Zwei Waggons und Plastikschienen gehören mit zum Lieferumfang. Das Startset ist „bunt“ – Märklin erläuterte im Gespräch mit dem Spur-G-Blog, dass die Farben bewusst „kindgerecht“ ausgewählt wurden. Auch wurden Prototypen in verschiedenen Kindergärten getestet und die auf der Messe gezeigten Farben fanden im Praxistest den meisten Anklang.
Vorweg: Der Spur-G-Blog findet diesen Ansatz absolut richtig. Der Preis liegt im Spielwaren-Segment und es fällt Eltern leichter 130 Euro als 200 Euro auszugeben. Zusätzlich brauchen die Kinder dank der Batterien keine Aufsichtsperson, die den Trafo im Auge behält. Die gleichzeitige Neuauflage der alten Toytrain-Reihe gibt Eltern und Großeltern außerdem die Möglichkeit zum Geburtstag oder zu Weihnachten preiswert Waggons als Ergänzung zu schenken.
Auf der anderen Seite stellt sich der Spur-G-Blog die Frage, ob Märklin dieses Angebot nicht hätte optimieren können. Die Farben des Zugs sprechen bestimmt kleine Kinder an. Aber was ist, wenn die Kinder fünf oder sechs Jahre alt sind? Bei Playmobil – einem der erfolgreichsten Kunststoff-Spielzeuge der letzten 30 Jahre – wählt man bewusst realistische Farben. Auch findet sich in der BR 99-Dampflok viel Eisenbahn-Romantik wieder – kein Kind hat heute ein Bezug zu Dampflokmotiven. Erst recht nicht, wenn es in einem Ballungsgebiet lebt. Der Ansatz der H0-Serie „MyWorld“ von Märklin mit dem „Spiel-ICE“ macht meiner Meinung nach mehr Sinn. Die Lieblingszüge meiner 8 jährigen Tochter sind die rote S-Bahn und der ICE. Beide Favoriten hat sie gesehen, als sie Oma und Opa zum Bahnhof gebracht hat…
Auf der Messe war das Startset (s. Bild) mit Messingschienen präsentiert. Tatsächlich wird es mit Schienen aus Kunststoff ausgeliefert. Beim Umstieg auf LGB muss also eine Lok, neue Schienen und ein Trafo gekauft werden – also besser einen komplett neues Startset… Märklin erklärt zu recht, dass angesichts des Messingpreis normale LGB-Schienen zu teuer sind. Andererseits sieht der Spur-G-Blog die Gefahr, dass dann direkt die Spur-Größe gewechselt wird: Wird für den Jugendlichen aus dem Spielzeug ein Hobby, kann man auch auf das jährliche Märklin-H0-Startset bei Aldi für 100 Euro wechseln.
An dieser Stelle soll aber nicht die Kritik überwiegen. Das Startset ist ein richtiger Schritt. Im Sinne der Nachwuchsförderung der Spur-G bleibt zu hoffen, dass das Set auch ein wirtschaftlicher Erfolg wird.
Aus alter Erfahrung heraus könnte dem neuen LGB ICE dieser wirtschaftliche Erfolg durchaus gelingen. Für 200 Euro kommt das dreiteilige Zugset mit 163cm Länge in den Handel. Viele Gartenbahner werden vermutlich mit dem Gedankenspielen das Modell für seine Kinder anzuschaffen. Wie beim alten LCE sind die Fenster nur bedruckt – diesmal allerdings in einer authentischen Farbgebung und mit dem Segen der Deutschen Bahn, so dass tatsächlich ein ICE3 die Runden ziehen wird.