Vorletztes Wochenende fand in Schkeuditz bereits das zehnte große Gartenbahn-Treffen statt. Uwe Männicke blickt ausführlich auf diese herrliche Veranstaltung in Wort und Bild zurück:
Das 10. Großbahntreffen im Schkeuditzer Straßenbahn-Depot ist nun Geschichte. Das Wetter spielte mit, die Fußball-WM hatte praktischerweise ihre Spiele außerhalb der Öffnungszeiten stattfinden lassen; es war kein Formel-1-Rennen in Sicht – beste Aussichten also, um ein Wochenende mit all den „Verrückten“ zu verbringen.
Dementsprechend war die Halle voll – von LEGO bis zur BR 81 war alles da, was auf die Spuren jenseits von H0 und kleiner paßt. Alte Bekannte wie das Poster-Model diesen Jahres
oder die nun fertiggestelte 18201 von Gunter Estel
fanden nach Schkeuditz wie auch Neuigkeiten – seien es nun Fahrzeuge wie auch Zubehör.
Neben den Gartenbahnen waren auch wieder die Straßenbahnen mit unterwegs – eine Richtung, die seit einigen Jahren zum festen Bestandteil des Schkeuditzer Treffens geworden sind.
Ausgehend von den Erfahrungen der letzten Jahre bestand die Aufgabe darin, wie Rod Blakeman, unser englischer Gast, es kurz und treffend formulierte: „well balanced“ – also eine ausgewogene Auswahl zwischen Selbstbau und – mal etwas despektierlich ausgedrückt – „Schachtelbahnern“ zu finden. Ich denke mal, daß uns das mit einigen Abstrichen bzw. nach der Überwindung von entsprechenden Schwierigkeiten auch gelungen ist. Bis auf einige Ausnahmen waren Besucher wie auch Aussteller zufrieden – vor allem fand der Ausflug zur Museumsbahn Leipzig-Lindenau positiven Anklang.
Neue Beziehungen wurden geknüpft – für mich als Koordinator war es z.B. erfreulich, im Depot aktuell gelebte Geschichte zusammenführen zu können. Mit den Leipzigern von der AG „Friedrich List“ und den Werdauer Gartenbahnern hatten wir 2 Gemeinschaften unter einem Dach, die zu DDR-Zeiten schon Gartenbahnen betrieben, lange bevor LGB überhaupt ein Thema war. Passend dazu hatte Rocco mal eine Doppelkreuzweiche mitgebracht, die noch aus einfachen Holzklötzchen und Gardinenschienen bestand. Deshalb werde ich auch weiterhin auf der Suche nach historischen Bahnen bleiben, denn wie sagte Wilhelm von Humbodt so treffend:
Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft!
Auch wenn die Schkeuditzer nachwievor keine Zahlen rausgeben, kann ich hier feststellen, daß es uns gelungen ist, den Abwärtstrend der vergangenen Jahre zu stoppen. Für das nächste Treffen am 28.-30.6.2013, wo wir dann wieder traditionell wieder am letzten Juni-Wochenende aktiv sein werden, gibt es schon zahlreiche Angebote, auf die wir zu gegebener Zeit zurückkommen werden.
Schön ist auch, daß die Aktiven zunehmend mit eigenen Ideen kommen. Das betrifft nicht nur den Bereich der Bahnen – in Zukunft wird neben den Betätigungsmöglichkeiten für den Gartenbahnernachwuchs auch an die begleitenden Ehefrauen gedacht – für sie wird es eine Rückzugszone im Grünen in der Form einer „Lounge“ geben. Dieses Refugium läßt dann die Dame des Hauses vielleicht etwas gelöster reagieren, wenn der Göttergatte auch noch den letzten der zahlreichen Kleinserienhersteller abklappert oder mit 2 statt 1 Lok nach Hause fahren will.
Es bleibt also nur noch festzustellen:
Nach dem Treffen ist vor dem Treffen.
Quelle: Uwe Männicke / IG Schkeuditz