Kommentar: Das E10 Desaster von LGB

Vorweg: Die E10 sieht gut aus. Am Samstag hat der Spur-G-Blog beim Fahrtag von Manfred Küster in Ramstein auch viele zufriedene E10 Besitzer getroffen. Diese hatten die E10 mit einem Massoth- bzw. ESU-Sounddecoder ausgestattet und waren anschließend auch mit den Fahreigenschaften der Lokomotive zufrieden.

Das Desaster der E10 steckt in der Informationspolitik von Märklin und LGB. Mit 300 Euro wurde die E10 als direktes Konkurrenzprodukt zu den PIKO-Modellen (z.B. BR 218) gesetzt. Die E10 sollte zeigen, dass auch Märklin in der Lage ist in diesem Preissegment ein attraktives Produkt anzubieten. Der Spur-G-Blog hat sich bei verschiedenen Händlern umgehört und festgestellt, das LGB dieses Ziel bei den Verkaufszahlen erreicht hat.

Aber so schön das Modell von außen auch wirkt, beim Blick ins Innere können sich viele LGB-Fans ein langes Gesicht nicht verkneifen. Mit dem obligatorischen Bühler-Motor hatten viele bei dem Preis nicht gerechnet. Dass die Kohleschleifer vergessen wurden ist am Ende auch nur halb so wild. Aber nur eine angetriebene Achse pro Drehgestell? Diese dann auch noch mit zwei Haftreifen? Keine Aufnahmepunkte für einen Lautsprecher? Da punkten viele direkte Mitbewerber mit besseren Lösungen.

Das größte Problem ist jedoch die Informationspolitik von LGB. Ein Problem bei der Auslieferung? Nicht schön – kann man als Kunde aber verzeihen! Nur warum kommuniziert man dies nicht gegenüber den treuen Kunden? Gestern Abend war auf der LGB-Webseite noch kein Hinweis auf den Rückruf. Es war noch nicht einmal die Auslieferung der E10 angekündigt. Die mangelnde Informationspolitik von Märklin und LGB ziehen sich dabei wie ein roter Faden durch die letzten zwei Jahre. Im Neuheitenprospket 2013 war die E10 noch nicht mal abgebildet. „Die war ja schon letztes Jahr [Anmerkung: 2012] angekündigt.“ war auf der Spielwarenmesse der Kommentar des verantwortlichen Mitarbeiters von LGB. Welcher Kunde kann dies verstehen? Die Entwicklung der E10 hat sich Märklin richtig viel Geld kosten lassen. Und dann das?

Herr Löbich, Herr Bächle: Die LGB-Fans verstehen, dass es bei einer komplexen Neuentwicklung zu kleinen Problemen kommen kann. Sie erwarten aber schnell und direkt informiert zu werden. Und dies sollte nicht durch Gerüchte in Internetforen geschehen, sondern transparent und umfassend für alle treuen LGB-Fans. Jetzt!

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